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  • von Thomas Heckmann

Leopoldina-Lecture

Impfung gegen Krebs: Warum die Hoffnungen berechtigt sind

Vortrag von Leopoldina-Mitglied Prof. Dr. Gerold Schuler im Rahmen des Symposiums der Klasse III „Plastizität und Regeneration” der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina.

In den letzten Jahren wurde zunehmend klar, dass die Immunabwehr eine wesentliche Rolle bei der Entstehung und auch der Heilung von Krebs spielt, selbst wenn nicht-immunologische Behandlungsverfahren zum Einsatz kommen. Hierfür sind die sog. T-Zellen verantwortlich, die Tumorzellen an spezifischen Merkmalen, sogenannten Antigenen, erkennen und Tumore durch Zerstörung oder über hemmende Botenstoffe in Schach halten können. Sie sind im Krieg des Körpers gegen den Krebs die „Soldaten”, die von Dendritischen Zellen als den „Generälen” kontrolliert werden. T-Zellen können als intelligente Waffen auf verschiedene Weise eingesetzt werden. Eine Möglichkeit ist die Impfung, bei der die T-Zellen direkt im Körper des Patienten induziert und vermehrt werden. Obwohl Erfolge wie die Zulassung eines ersten lebensverlängernden Krebsimpfstoffes gegen das metastasierte Prostatakarzinom zu verzeichnen sind, müssen für einen breiten Durchbruch sowohl stärkere Impfstoffe getestet als auch die immunsuppressiven Mechanismen der Tumore konterkariert werden. Diese Hindernisse erscheinen auf Basis neuer Erkenntnisse überwindbar.

Hinweise zur Teilnahme:

Weitere Informationen:
http://www.leopoldina.org

Termin:
10.07.2013 18:00 - 19:00

Veranstaltungsort:
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
Vortragssaal
Jägerberg 1
06108 Halle (Saale)
Sachsen-Anhalt
Deutschland


Gerold Schuler
studierte Medizin und promovierte 1975 an der Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck (Österreich). Nach Tätigkeiten in der Grundlagenforschung an den dortigen Instituten für Histologie und Biochemische Pharmakologie absolvierte er eine klinische Ausbildung an den Kliniken für Innere Medizin, der Plastischen Chirurgie und der Hautklinik. Er ist Facharzt für Dermatologie. Im Jahre 1984 habilitierte er sich mit Arbeiten zu den dendritischen Zellen. In den Jahren 1983 – 1985 war er als Postdoc und 1990 – 1991 als visiting scientist an der Rockefeller Universität (New York, USA) bei dem verstorbenen Nobelpreisträger Prof. Ralph M. Steinman tätig. Seit 1995 ist Gerold Schuler Direktor der Hautklinik des Universitätsklinikums Erlangen. Schwerpunkt der Klinik ist die Erforschung Dendritischer Zellen und deren klinische Anwendung. Er leitet den Sonderforschungsbereich 643 „Strategien der zellulären Immunintervention”. Für seine Forschung erhielt er unter anderem den Deutschen Krebspreis.

 

Caroline Wichmann, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina - Nationale Akademie der Wissenschaften
25.06.2013
06.03.2024, 15:44 | vth

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