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  • von Thomas Heckmann

Felix Burda Awards

Awards für Engagement in der Darmkrebsvorsorge gehen an DKFZ und NCT

DKFZ Hauptgebäude. © Foto: Tobias Schwerdt
DKFZ Hauptgebäude. © Foto: Tobias Schwerdt

Am Sonntag, dem 14. April, wurden in Berlin zum elften Mal die Felix Burda Awards verliehen. In diesem Jahr waren 57 Bewerbungen für die Auszeichnungen in insgesamt fünf Kategorien eingegangen.

In der Kategorie „Medizin und Wissenschaft“ ging der Preis an Dr. Christian Stock, Dr. Michael Hoffmeister und Professor Hermann Brenner vom Deutschen Krebsforschungszentrum. Der erstmals verliehene Award in der Kategorie „Beste Präventionsidee“ ging an Professor Cornelia Ulrich, Dr. Ulrike Bussas und Clare Abbenhardt vom Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) und vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg.

Wie gefährlich ist die Darmspiegelung?

Das Team um Herrmann Brenner untersuchte auf der Basis von Datenmaterial der AOK Hessen und der KV Hessen 33.000 Personen, die sich ambulant einer Darmspiegelung zur Darmkrebsvorsorge unterzogen hatten und verglich diese mit 33.000 nicht koloskopierten Personen. Ihr Ergebnis: Mit weniger als 10 Zwischenfällen pro 10.000 Untersuchten ist das Risiko einer vorsorgenden Darmspiegelung vergleichsweise gering. Damit sei eine einzigartige Studie entstanden, die sich in einem bevölkerungsbezogenen Setting mit der Problematik der Dokumentation von Komplikationen der Darmspiegelung zur Krebsvorsorge befasst, hieß es in der Begründung.

Wie entdeckt man Hochrisikogruppen?

Den Preis für die beste Präventionsidee erhielt das Team um Professor Cornelia Ulrich vom Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) und vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Sie befassten sich mit der Frage, wie und wo man die Hochrisikogruppen der erblich Vorbelasteten am besten identifiziert und über Vorsorgemaßnahmen aufklärt. Ihre Antwort: dort, wo der an Darmkrebs erkrankte Verwandte behandelt wird – in der Klinik. Das Team um Professor Ulrich plant als erste deutsche medizinische Forschungseinrichtung ein Online-Assessment für das persönliche Krebsrisiko auf den Web-Seiten des NCT. Zudem richtet das Team eine Präventionssprechstunde für Angehörige ein.

Den Preis überreichte Schauspieler Walter Kreye, der selbst an Darmkrebs erkrankt war.

Der erste Gewinner stand bereits vor der offiziellen Preisverleihung im Ballsaal des Hotel Adlon Kempinski am Sonntagabend in Berlin fest: Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr erhielt den „Milestone Award“. Bahr habe sich maßgeblich dafür eingesetzt, dass die Handlungsempfehlungen des nationalen Krebsplans umgesetzt und die dafür notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden konnten, sagte Christa Maar vor den etwa 300 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Medizin, Wissenschaft und Showbusiness. Dies beziehe sich nicht nur auf die Bildung klinischer Krebsregister in allen Bundesländern, sondern auch auf die Etablierung eines Einladeverfahrens unter anderem zur Darmkrebsvorsorge – ein Ziel, für das die Stiftung jahrelang gekämpft habe.

Christa Maar: „Die Darmkrebsvorsorge wird damit endlich alle Risikopersonen erreichen.“

Dr. Stefanie Seltmann, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Deutsches Krebsforschungszentrum
Dr. Stefanie Seltmann, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Deutsches Krebsforschungszentrum, Im Neuenheimer Feld 280, 69120 Heidelberg, Tel.: 06221 42 2854, Fax: 06221 42 2968, eMail: presse@dkfz.de
15.04.2013
06.03.2024, 15:44 | vth
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