Weltweit höchste Auszeichnung für Urologen in Vancouver verliehen
Für sein Lebenswerk hat der ehemalige Ärztliche Direktor der Klinik für Urologie und Kinderurologie in Ulm am Samstag, den 7. September, in Vancouver, Kanada, auf dem Weltkongress den Preis der Internationalen Urologischen Gesellschaft (SIU) erhalten.
Der international renommierte Urologe entwickelte ein OP-Verfahren, bei dem er eine erkrankte Harnblase entfernte und durch eine aus Dünndarm genähte „Neoblase“ ersetzte – heute ein Standardverfahren in den OP-Sälen der Welt. Außerdem erarbeitete er Möglichkeiten, bei solchen Eingriffen u. a. die Erektionsfähigkeit zu erhalten. Der „SIU Distinguished Career Award“ ist die weltweit höchste Auszeichnung auf dem Fachgebiet der Urologie.
Prof. em. Dr. Dr. h.c. Richard Hautmann entwickelte seine Bahn brechenden Operationsmethoden u.a. an der Ulmer Universitätsklinik für Urologie und Kinderurologie, die er von 1984 bis zu seiner Emeritierung 2009 als Ärztlicher Direktor leitete. Für seine Arbeit als Arzt und Wissenschaftler erhielt er neben vielen anderen hochrangigen Auszeichnungen 2005 als erster Urologe den renommierten Deutschen Krebspreis der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. und 2012 für sein Lebenswerk den „Frans Debruyne Lifetime Achievement Award“ der Europäischen Gesellschaft für Urologie (EAU, European Association of Urology). Zudem ist er eines der handverlesenen Ehrenmitglieder der Amerikanischen Gesellschaft für Urologie (AUA, American Urological Association). Seine Lehrbücher zur Urologie gehören zu den Standardwerken.
Der Preisträger, der in Ulm lebt, vertritt sein Fach bis heute als hochrangiger Gast auf Fachkongressen in der ganzen Welt. Professor Hautmann ist weiterhin in der klinischen Forschung tätig und operiert in Krankenhäusern in Deutschland und in den USA.
Die Internationale Urologische Gesellschaft vergibt den „SIU Distiguished Career Award“ zum siebten Mal an Persönlichkeiten, die in ihrer beruflichen Karriere maßgeblich zur Weiterentwickelung der Urologie beigetragen haben. Der Preis ist nicht dotiert.
Jörg Portius, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Universitätsklinikum Ulm