Anlässlich des 8. Saarländischen Fachärztetages mit dem diesjährigen Schwerpunktthema „Entmündigung des Arztberufes“ erklärt Gesundheitsminister Andreas Storm: „Das Gesundheitswesen ist in erster Linie dem Wohl der Pateinten verpflichtet. Wir müssen darüber diskutieren, wie ethische Standards zukünftig aussehen sollen, damit weder die Technisierung noch die Ökonomisierung zu Lasten einer menschlichen Behandlung der Patienten überhand nehmen.“
Das Gesundheitswesen ist als Markt mit einem Volumen von rund 300 Milliarden Euro jährlich ein erheblicher Wirtschaftsfaktor. „Wirtschaftliche und ökonomische Interessen dürfen aber trotzdem nicht überhand nehmen und die Interessen der Patienten verdrängen“, so Gesundheitsminister Storm. „Die Freiberuflichkeit der ärztlichen Tätigkeit und die Gewissensfreiheit des Arztes sind wichtiger als übermäßige Bürokratie. Die Grundsätze der medizinischen Ethik müssen in jedem Fall gewahrt werden.“
Zur Sicherung und Förderung der angemessenen medizinischen Versorgung hat sich die Bundesregierung auf eine „Qualitätsoffensive im Gesundheitswesen“ verständigt. Die bestehenden Regelungen zur Qualitätssicherung und Darstellung der Qualität werden integriert und gemäß den Vorgaben des Koalitionsvertrages erweitert. Zur Umsetzung der Qualitätsoffensive wird der Gemeinsame Bundesausschuss beauftragt, ein „Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen“ zu errichten, das im Auftrag des G-BA und des BMG Untersuchungen zur Qualitätssicherung und zur Darstellung der Versorgungsqualität vornehmen und Handlungsempfehlungen entwickeln soll. „Die Ermittlung von Qualitätsindikatoren für ausgewählte Versorgungsbereiche ist dabei zwingende Voraussetzung auf dem Weg zu einer Berücksichtigung von Qualitätsfaktoren auch bei der Festsetzung der Vergütung“, so Minister Storm. „Unabdingbar sind dabei objektive Kriterien, die eine Vergleichbarkeit sicherstellen. Hier gilt der Grundsatz „Gründlichkeit vor Schnelligkeit“ und dies fordert die Einbeziehung aller Akteure in den Entwicklungsprozess solcher Kriterien. Dieser Prozess ist eine Chance und erfordert die Beteiligung aller Akteure.
„Im Zentrum unserer Gesundheitspolitik stehen die Patientinnen und Patienten und die Qualität ihrer medizinischen Versorgung. Der Einfluss von Ökonomie und Bürokratie in der Gesundheitsversorgung soll auf ein notwendiges Maß begrenzt werden und das Patientenwohl einen höheren Stellenwert erhalten“, so Storm abschließend.
Pressemitteilung Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Saarlandes