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  • von Thomas Heckmann

SRH Zentralklinikum Suhl

Bisher über 400 Patienten palliativmedizinisch betreut

Unvergesslicher Abend. © Joujou / pixelio.de
Unvergesslicher Abend. © Joujou / pixelio.de

Um die Versorgung unheilbar kranker Menschen in unserer Region weiter zu verbessern und sie in ihrem letzten Lebensabschnitt würdevoll und individuell zu begleiten, wurde vor knapp 5 Jahren am SRH Zentralklinikum Suhl eine Palliativstation eröffnet.

Mittlerweile konnten 400 Menschen mit oft mehrfachen Aufenthalten behandelt werden. Die Abteilung verfügt über 10 Betten in Einzel- oder Doppelzimmern. Es gibt ein „Wohnzimmer“ für Patienten, Angehörige und Stationspersonal und einen Balkon. Es besteht die Möglichkeit, Angehörige in besonderen Situationen und für einen begrenzten Zeitraum auf der Palliativstation mit aufzunehmen. Die ärztliche Verantwortung für die Patienten trägt Fr. Dr. med. Stiefel. Die verheiratete Mutter eines sechsjährigen Sohnes hat dazu umfangreiche Qualifikation absolviert. Die Palliativmedizinerin arbeitet wie auch der erfahrene Onkologe Dr. med. Günzel in der Klinik für Innere Medizin II, die Gesamtverantwortung für die Klinik mit den Schwerpunkten Gastroenterologie, Hämatologie, Nephrologie und Onkologie  trägt Herr Chefarzt Dr. med. Marc Walther.

Das Wort „palliativ“ hat seinen Ursprung in der lateinischen Sprache. „Pallium“ bedeutet übersetzt: der Mantel. Diese soll seine Träger wärmen und schützen, wenn es kalt und stürmisch wird. So wie ein Mantel sind alle Maßnahmen der Palliativmedizin darauf ausgerichtet, den kranken Menschen schützend zu umhüllen.

„Auch wenn das Thema Palliativmedizin in den letzten Jahren deutlich mehr in die Öffentlichkeit gerückt ist, so sind dennoch auch heute noch viele Menschen mit unheilbaren Erkrankungen und ihre nahen Vertrauten vor allem in den letzten Monaten und Wochen ihres Leidens nicht optimal betreut“, berichtet die leitende Oberärztin Dr. med. Jana Stiefel. 

Das liegt nicht an mangelnden medizinischen Möglichkeiten oder der fehlenden Motivation der Beteiligten, zu oft aber am Verständnis bzw. den Erwartungen der Angehörigen und Patienten an die Palliativmedizin.   Eine Palliativstation ist keine reine Pflegestation und vordergründig auch kein Einrichtung der Sterbebegleitung. Das Ziel der Palliativmedizin ist keine heilende Therapie, wohl aber die Schaffung und Förderung einer guten Lebensqualität, diese soll solange wie möglich erhalten bleiben. Menschen, die aufgrund einer zum Tode führenden Erkrankung an körperlichen, emotionalen, sozialen und/oder spirituellen Problemen leiden, erhalten eine ganzheitliche Behandlung und Begleitung. Es besteht keine Eingrenzung auf bestimmte Krankheitsbilder.

„Diese schweren Aufgaben im Umgang mit den Patienten sind nur selten von einem oder wenigen Betreuenden allein zu leisten. Helfer können hier durch den sehr hohen   Behandlungs- und Koordinationsaufwand, oft aber auch wegen unnötiger Berührungsängste, rasch an körperliche und emotionale Grenzen stoßen“, berichtet Pflegedienstleiter Gert Knoll.  

Deshalb ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit von Helfern aus vielen Berufsgruppen mit den Angehörigen enorm wichtig, gepaart mit Einfühlungsvermögen und dem strikten Respekt vor dem Willen des Kranken.  

Die Betreuung und Behandlung auf der Palliativstation umfasst die Linderung von quälenden körperlichen und seelischen Beschwerden. Dazu gehören u. a. eine angemessene Schmerztherapie, die Behandlung von Übelkeit, Erbrechen, Erschöpfungszuständen, Atemnot, Ernährungsproblemen, Angst, Verwirrtheit und die Beachtung psychosozialer und spiritueller Bedürfnisse.  

Es geht darum, den Patienten soweit zu stabilisieren, dass er möglichst wieder in seine häusliche Umgebung zurückkehren kann und seine Beschwerden ambulant weiter behandelt werden können. Die Patienten und die Personen in ihrem Umfeld sollen die Möglichkeit bekommen, mit Ruhe und Sicherheit einen letzten Lebensabschnitt, oft den schwersten, zu beschreiten oder zu begleiten.  

Während der Behandlungsphase wird ein enger Kontakt zu den Angehörigen, Hausärzten, Pflegediensten, Krankenkassen und Heilmittelversorgern gehalten. Alle Überleitungsphasen – von der stationären Behandlung bis zur Entlassung in ambulante Weiterbetreuung – sollen möglichst reibungslos gestaltet werden. Auch nach der stationären Phase stehen die Mitarbeiter der Palliativstation im Rahmen ihrer Möglichkeiten gern beratend zur Verfügung.  

„Wir leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Versorgung unheilbar kranker Patienten in unserer Region“, so Geschäftsführer Dr. Andreas Brakmann. Für die stationäre Aufnahme ist eine ärztliche Einweisung erforderlich oder es erfolgt eine Überweisung aus einer anderen medizinischen Einrichtung. Es können nur erwachsene Patienten betreut werden, die Aufnahme von Kindern ist am Suhler Klinikum nicht möglich.

Das Team unter der Leitung von Oberärztin Fr. Dr. med. Stiefel besteht aus einem festen Stamm aus Ärzten, Pflegekräften, Therapeuten aus unterschiedlichen Bereichen (z. B. Psychoonkologie, Physiotherapie, Psychologie, Sozialarbeit) und Seelsorgern. Unterstützt wird die Arbeit durch ehrenamtliche Hospizbegleiter. Weitere Professionen können je nach Bedarf einbezogen werden. Die Betreuung wird rund um die Uhr gewährleistet.  

Bei Interesse kann nach telefonischer Rücksprache (03681 35 5991) ein Besichtigungstermin und/oder Gespräch mit den Mitarbeitern der Station vereinbart werden. Auch stehen die Mitarbeiter der Palliativtation im Rahmen der Möglichkeiten zur öffentlichen Veranstaltung "15 Jahre SRH Zentralklinikum- Tag der offen Tür" für Fragen und besichtigungen zur Verfügung.

 

Pressemitteilung des SRH Zentralklinikums Suhl
Janine Domhardt, Marketing/Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: 03681 35-5010, Fax: 03681 35-5011, eMail: janine.domhardt@zs.srh.de
06.08.2013
06.03.2024, 15:44 | vth
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