- Selbsthilfe [+]
Janine Schmidt
Das Internet vergisst nicht
Der Austausch in sozialen Medien kann gerade bei schweren Erkrankungen für Betroffene sehr hilfreich sein. Doch er birgt auch Gefahren. Über den Spagat zwischen analoger und digitaler Welt spricht die Bloggerin Janine Schmidt am 20. April.
Janine Schmidt (33) ist studierte Musik- und Medienmanagerin. Vor knapp zwei Jahren erkrankte sie an einem Non-Hodgkin-Lymphom, einer bestimmten Form von Lymphdrüsenkrebs. Nach sechs Chemotherapien und einer Kur geht es ihr heute wieder gut. Ihr Blog "Fuck off Henry" hat ihr dabei geholfen. Dort berichtet sie von ihrem Tumor, den sie „Henry“ nennt, und schreibt über ihr Leben mit der Diagnose Krebs. Der Blog sei eine Art Selbsttherapie, sagt Schmidt, die zu einer Generation gehört, die mit Facebook, Twitter & Co. groß geworden ist und mit ihren Zeilen anderen Betroffenen Mut machen will.
„Die Diagnose Krebs reißt dich komplett aus dem Leben. Viele Patienten möchten in dieser Situation nicht allein sein, suchen den Anschluss zu Gleichgesinnten und wollen verstanden werden“, sagt sie. Der Austausch über soziale Netzwerke könne da sehr hilfreich sein. Doch zugleich warnt sie vor den Gefahren, die das Posten von Texten und Bildern im Netz mit sich bringt. „Man sollte sich immer bewusst sein, welche Tragweite die einzelnen Online-Beiträge haben und immer daran denken: Das Internet vergisst nie und hört ganz bestimmt nicht an der nächsten Zimmertür auf.“
Wann das Posten, Bloggen, Fotografieren hilft und wann es mehr schadet als nutzt, diese Frage beantwortet Janine Schmidt in ihrem Vortrag „Krebs 2.0“ am 20. April um 18.00 Uhr. Außerdem teilt sie ihre persönlichen Erfahrungen über ihr Leben mit Krebs und stellt ihren Blog „Fuck off Henry“ vor.
Die Krebsstiftung Berlin präsentiert den Vortrag im Rahmen des Mottos „Vom digitalen Leben in der analogen Welt“ der 6. Berliner Stiftungswoche vom 14. bis 24. April 2015.
Wann: 20. April um 18.00 Uhr
Wo: Galerie im Kaiserin Friedrich-Haus, Robert-Koch-Platz 7, 10115 Berlin
Anmeldung unter: Telefon 030 / 283 24 00 oder info@berliner-krebsgesellschaft.de