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Leben mit Lungenkrebs
Selbsthilfegruppen wollen mit eigenem Bundesverband Vernetzung stärken
Im November 2013 wurde in Bochum beschlossen, gemeinsam den Bundesverband Selbsthilfe Lungenkrebs e. V. zu gründen. Die Mitglieder, Selbsthilfegruppen und –vereine aus ganz Deutschland, wollen Erfahrungen und Informationen besser als zuvor austauschen. Durch die höhere Vernetzung sollen krankheitsbezogene Informationen und neuste wissenschaftliche Erkenntnisse schneller in die einzelnen Regionen getragen werden, sodass Patientinnen und Patienten sie zeitnah erfahren. Zudem sollen mit Kongressen, Seminaren, Arbeitskreisen und Veröffentlichungen mehr Informationen auch an weitere Multiplikatoren im gesundheits- und sozialpolitischen Bereich herangetragen werden, um die Interessenvertretung der betroffenen Familien zu stärken.
Bundesweit sind 40 Selbsthilfegruppen mit jeweils vier bis 25 Teilnehmern aktiv. Zirka 50.000 Männer und Frauen erkranken jährlich in Deutschland neu. „Viele lehnen die Beschäftigung mit der Krankheit ab. Andere wollen zwar informiert sein, haben aber gleichzeitig Angst vor dem Wissen“, sagt Barbara Baysal, eine der drei gleichberechtigten Vorstandsmitglieder des neuen Bundesverbandes. Doch ihrer Erfahrung nach nehme Wissen die Angst. Wer bei den Treffen nicht reden will, müsse nicht. „Zu sehen, wie andere mit der Krankheit leben, hilft manchen bereits“, sagt Barbara Baysal. Noch immer werde Krebs mit Tod gleichgesetzt.
Die vielen ehrenamtlich Engagierten in der Selbsthilfe und im Bundesverband sind ein guter Beweis dafür, dass nach der ersten Diagnose noch viele erfüllte und intensive Lebensjahre folgen können.
Die Tätigkeit des Bundesverbandes Selbsthilfe Lungenkrebs e. V. basiert auf dem Selbsthilfeprinzip und der Betroffenenkompetenz. Betroffene können sich dem neuen Bundesverband anschließen, sofern aufgrund der vielseitigen erkrankungsbezogenen Besonderheiten die Bildung einer örtlichen Selbsthilfegruppe nicht möglich ist.