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Forschungsprojekt
Arzneimitteltherapiesicherheit bei Hochrisikopatienten
Ziel ist es, neue Strategien für eine verbesserte Risikoaufklärung von Patienten mit hohem Risiko für unerwünschte Arzneimittelwirkungen zu entwickeln. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt mit insgesamt über 750.000 Euro.
Prof. Julia Stingl, Leiterin des neuen Forschungsbereichs im BfArM und Koordinatorin des Projektes "IDrug", freut sich über den Zuschlag:
"Mit dem neuen Verbundprojekt nimmt die BfArM-Forschung die Arzneimittelsicherheit für besonders gefährdete Patienten in den Blick. Hohes Alter, viele Medikamente gleichzeitig oder auch mehrere Erkrankungen – bei diesen Patienten und ihren Ärzten wollen wir das Bewusstsein für die Risiken von Arzneimitteln schärfen und unerwünschte Arzneimittelwirkungen minimieren. Auf diese Weise kann das BfArM mit eigener unabhängiger Forschung einen weiteren wichtigen Beitrag für die Sicherheit im Verkehr befindlicher Arzneimittel leisten.“
Die Studie untersucht, ob eine individuell erstellte Risikoeinschätzung, die unter Einbeziehung der individuellen Situation des Patienten gegeben wird, einer generellen Risikoinformation, die solche patientenbezogene Besonderheiten nicht berücksichtigt, überlegen ist. Über 9 Monate wird beobachtet, inwieweit das Wissen um ein bestimmtes Risiko Auswirkungen auf die Häufigkeit von Arztbesuchen, Krankenhauseinweisungen, Medikationsänderungen und die Lebensqualität des Patienten hat.
In Zusammenarbeit mit Hausärzten, Klinischen Pharmakologen und Pharmakoökonomen nehmen Forscher des BfArM diese Fragestellungen der individualisierten Medizin in den Blick und untersuchen, welchen Nutzen individualspezifische Strategien in der Arzneimitteltherapie haben können.
Über das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM):
Das BfArM gehört als selbstständige Bundesoberbehörde zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit. Seine Aufgabe ist die Abwehr von Gesundheitsgefahren durch kontinuierliche Verbesserung der Sicherheit von Arzneimitteln, Risikoüberwachung von Medizinprodukten und Überwachung des Betäubungsmittel- und Grundstoffverkehrs. Im BfArM arbeiten daran rund 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter Mediziner, Pharmazeuten, Chemiker, Biologen, Juristen, technische Assistenten und Verwaltungsangestellte.
Schwerpunkt der Arbeit des BfArM ist die Zulassung von Fertigarzneimitteln auf der Grundlage des Arzneimittelgesetzes. Dabei wird der gesundheitliche Nutzen, also Wirksamkeit, Unbedenklichkeit und die pharmazeutische Qualität geprüft.
Wenn Arzneimittel nach der Zulassung in den Verkehr gebracht und von vielen Patientinnen und Patienten angewendet werden, können Nebenwirkungen auftreten, die zuvor im Rahmen klinischer Studien nicht immer erkannt werden können. Das BfArM bewertet solche unerwünschten Arzneimittelwirkungen und trifft wirkungsvolle Maßnahmen zum Schutz von Patientinnen und Patienten.