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England erwägt Screening-Programm
Bluttest auf Eierstockkrebs ermöglicht Früherkennung
Allein in Großbritannien wird bei rund 7.100 Frauen jährlich die Diagnose Eierstockkrebs gestellt. 4.200 Frauen sterben jedes Jahr an den Folgen. Diese Krebsart ist schwer zu erkennen, da die Symptome wie Schmerzen im Bauchbereich, andauernde Blähungen und Schwierigkeiten beim Essen auch bei anderen Krankheiten häufig auftreten.
Tumore setzen große Mengen von CA125 frei. Diese Chemikalie wird bereits bei Tests eingesetzt. Im Rahmen des United Kingdom Collaborative Trial of Ovarian Cancer Screening wurden bei Frauen nach der Menopause jährlich Bluttests in 13 Einrichtungen des National Health Service durchgeführt.
Rechtzeitiges Erkennen
Veränderungen der Werte von CA125 wurden im Verlauf der Studie beobachtet. Erhöhten sich die Werte, so wurden die Betroffenen zu weiteren Tests wie Ultraschalluntersuchungen geschickt. Laut dem "Journal of Clinical Oncology" konnten 86 Prozent der Erkrankungen festgestellt werden.
Menon zufolge wird es entscheidend sein, ob die Erkennung für das Retten von Leben rechtzeitig erfolgt ist. "Gegenwärtig gibt es in Großbritannien kein Screening. Wir warten derzeit auf die Ergebnisse. Dann wird das National Health Service ein Entscheidung treffen", unterstreicht die Expertin. Die Daten zur Sterblichkeit werden im Herbst erwartet.
Höhere Überlebenschancen
Bei einer von vier Frauen war der Krebs noch im frühesten Entwicklungsstadium. Dabei handelt es sich um einen einzelnen Tumor, der erst begonnen hat, sich auszubreiten. Menon ist optimistisch, dass auch Tumore in einem späteren Stadium früher als sonst entdeckt werden können. Damit würden sich auch die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung erhöhen.
Beim Projekt handelt es sich um die größte Studie zum Screening bei Eierstockkrebs. Auch Ultraschalluntersuchungen wurden als Screening-Methode untersucht. Die Ergebnisse sollen noch dieses Jahr vorliegen. Das UK National Screening Committee ist an den Ergebnissen der Studie sehr interessiert und wird bei Vorliegen aller Ergebnisse die Beurteilung eines landesweiten Screening-Programms vornehmen.