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Krebsregister
Erste Förderung für gemeinsames Forschungsprojekt mit den SLK-Kliniken
Im Februar 2012 hatte das GECKO-Institut für Medizin, Informatik und Ökonomie an der Hochschule Heilbronn unter dem Motto „Gemeinsam gegen Krebs“ einen Kooperationsvertrag mit den SLK-Kliniken in Heilbronn geschlossen. Ziel war und ist es, durch gemeinsame Forschungsprojekte die Behandlung von Krebspatienten am Tumorzentrum Heilbronn-Franken weiter zu verbessern. Nun wird erstmals ein im Rahmen dieser Kooperation von dem SLK-Chefonkologen Prof. Uwe Martens und Prof. Dr. Wendelin Schramm - Prorektor an der Hochschule Heilbronn und Leiter des GECKO-Instituts - initiiertes Projekt durch das Land Baden-Württemberg über eineinhalb Jahre hinweg mit 40.000 Euro gefördert: Es ist eines von insgesamt 22 und wird von Dipl.-Inform. Med. Monika Pobiruchin (27), Akademische Mitarbeiterin am GECKO-Institut, durchgeführt.
Der Titel lautet „Untersuchung auf Repräsentativität von Patientendatensätzen eines regionalen Krebsregisters“. Es hat zum Ziel, eine strukturierte Untersuchung und Beurteilung der Repräsentativität, Qualität, Vollzähligkeit und -ständigkeit der Datenbestände im Tumorzentrum Heilbronn-Franken durchzuführen und eben diese mit Hilfe der Bestimmung von Kennzahlen sowie durch Vergleiche mit geeigneten anderen Krebsregistern gegebenenfalls zu belegen. Damit würde die Grundlage geschaffen, die Region Heilbronn-Franken, das SLK-Klinikum und die Hochschule Heilbronn im stark interdisziplinären Feld der Versorgungsforschung zu etablieren und den Datenbestand für künftige Forschungsvorhaben vorzubereiten. „Diese Förderung bedeutet eine große Anerkennung für unsere noch junge Kooperation“, so Prof. Schramm.
Hintergrund zum Projekt:
Klinische Krebsregister, die die Befunde und Behandlungsverläufe von Patienten mit einer malignen Neuerkrankung über Jahre hinweg dokumentieren, sind ein zunehmend wichtiges Instrument der Versorgungsforschung. Am Klinischen Krebsregister des Tumorzentrums Heilbronn-Franken der SLK-Kliniken Heilbronn wurden seit 1986 fortlaufend mehr als 60.000 Krankheitsverläufe von allen im Klinikverbund behandelten Krebsneuerkrankungen dokumentiert. „Diese wertvollen medizinischen Informationen möchten wir jetzt mit Hilfe der Medizininformatik systematisch nutzbar machen. Dann lässt sich klären, ob bestimmte Krebserkrankungen regional gehäuft auftreten und von welchen Therapieverfahren die Patienten vor Ort am meisten profitieren“, erklärt Prof. Martens. „Denn nicht immer entfaltet ein in klinischen Studien wirksames Medikament unter Alltagsbedingungen seine erhoffte Wirkung. Aufgrund der geographischen Struktur des Stadt- und Landkreises Heilbronn besteht zudem die Aussicht, dass sich viele der neu gewonnenen Erkenntnisse auf weite Teile der deutschen Bevölkerung übertragen lassen. Bestätigt sich das, eröffnet sich für die Nutzen- und Risikobewertung medizinischer Maßnahmen in der Routineversorgung vollkommen neue Perspektiven. Heilbronn hat dann großes Potenzial, in der Versorgungsforschung eine Vorreiterrolle einzunehmen.“
Das GECKO - Institut für Medizin, Informatik und Ökonomie
Das GECKO-Institut ist eine Forschungseinrichtung der Hochschule Heilbronn. Der Name GECKO steht für die zentralen Themen des deutschen Gesundheitswesens in den kommenden Jahrzehnten: Gesundheit, Computing, Kosten und Outcomes. In einer alternden Bevölkerung muss „Gesundheit produziert“ werden, damit die Kosten nicht übermäßig steigen. Ohne den Einsatz von Informationstechnologie wird dieses Ziel nicht erreicht werden (Computing). Trotz knapper Ressourcen sollten die medizinischen Ergebnisse - die Outcomes stimmen. GECKO forscht und entwickelt an den Schnittstellen zwischen Medizin, Ökonomie und Informatik. Weitere Informationen unter www.gecko.hs-heilbronn.de
Der Förderer: Die Nachwuchsakademie Baden-Württemberg
Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses bildet ein Kernelement des Programms zur Förderung der Versorgungsforschung in Baden-Württemberg. Im Rahmen der „Nachwuchsakademie Versorgungsforschung Baden-Württemberg“ sollen Wissenschaftler verschiedener Disziplinen die Gelegenheit erhalten, sich in einem möglichst frühen Stadium ihres Werdegangs selbstverantwortlich mit Fragen aus dem Bereich der Versorgungsforschung zu beschäftigen. Auf Basis einer eigenen Projektidee werden die Teilnehmer der Nachwuchsakademie ein Projekt selbständig konzipieren und durchführen, dessen Ergebnisse später in eigene Anträge für Programme der Versorgungsforschung sowie in eigene Publikationen münden soll. Weitere Informationen unter http://www.versorgungsforschung-bw.de