Eine möglichst schonende Therapie für Kinder und Jugendliche mit bestimmten Hirntumoren, so genannten Medulloblastomen, ist das Ziel eines neuen europaweiten Forschungsprojekts. Die Zentrale dieser Studie, an der rund 150 Kliniken aus 16 europäischen Ländern teilnehmen, befindet sich im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.
Geleitet wird sie vom stellvertretenden Klinikdirektor für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, Prof. Dr.med. Stefan Rutkowski.
Untersucht werden sollen in einem Zeitraum von neun Jahren insbesondere Konzepte, bei denen die Kombinationsbehandlung aus Bestrahlung und Chemotherapie an die individuelle Situation des Patienten angepasst werden. Das Projekt wird von der Deutschen Kinderkrebsstiftung mit 933.832 Euro gefördert.
Hirntumoren machen in Deutschland mit rund 400 Neuerkrankungen jährlich bei Kindern rund 20 Prozent aller bösartigen Erkrankungen aus. Das Medulloblastom ist dabei die häufigste Diagnose. Die Heilungschancen sind in den vergangenen Jahren zwar stark gestiegen, doch durch die intensive Behandlung kann es zu Spät- und Langzeitfolgen kommen. „Bei vielen Patienten verursacht die Therapie beispielsweise feinmotorische Einschränkungen, Gedächtnisstörungen und Organschädigungen“, so Rutkowski. Deshalb müsse die Behandlungsmaxime so intensiv wie nötig, aber so schonend wie möglich lauten.
Pressemeldung Deutsche Kinderkrebs Stiftung
Klaus Riddering, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Deutsche Kinderkrebsstiftung, Adenauerallee 134, 53113 Bonn, Tel.: 0228 / 688 46-18