- Forschung [+]
Statement Gerd Nettekoven (DKH)
Forschungsförderung der Deutschen Krebshilfe
Diagnostische und therapeutische Verfahren wurden präzisiert und installiert. Die Heilungschancen vieler Patienten wurden erheblich verbessert. Heute kann fast jeder zweite Krebspatient vollständig geheilt werden. Krebs wird zudem immer mehr zu einer chronischen Erkrankung. Eine Situation, die mit der vor 40 Jahren – als die Deutsche Krebshilfe gegründet wurde – nicht vergleichbar ist.
Seit Gründung der Deutschen Krebshilfe im Jahre 1974 durch Mildred Scheel war es immer unser Anliegen die Krebsforschung in Deutschland zu unterstützen und voranzubringen. Die Deutsche Krebshilfe ist mittlerweile der größte und bedeutendste private Drittmittelgeber auf dem Gebiet der Krebsforschung. Der jährliche Mittelaufwand für wissenschaftliche Projekte liegt bei 35 bis 40 Mio. Euro – nur möglich durch die Spendenbereitschaft der Bevölkerung. Die Deutsche Krebshilfe finanziert ihre gesamten Aktivitäten ausschließlich über Spenden und freiwillige Zuwendungen der Bevölkerung. Damit wird deutlich, mit welch hohem Anteil die private Organistation und Bürgerbewegung die onkologische Forschung in Deutschland mit sicherstellt – neben den staatlichen Förderorganisationen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG). Der starke Fokus auf die Krebsforschung ist im Übrigen im Sinne unserer Spender – das wissen wir –, denen bewusst ist, dass ohne Forschung keine Fortschritte in der Medizin möglich wären.
Die Deutsche Krebshilfe hat bei ihren Forschungsaktivitäten alle Forschungsbereiche im Visier:
- die Grundlagenforschung,
- die klinische Forschung und
- die Versorgungsforschung.
In diesem Kontext fördert die Deutsche Krebshilfe wissenschaftliche Einzelprojekte, aber auch Forschungsverbünde – dabei immer im Blick die klinische Relevanz. Uns ist es wichtig, dass die Krebsmedizin, insbesondere der Krebspatient, rasch von wissenschaftlichen Erkenntnissen profitiert – Forschungsergebnisse also rasch an das Krankenbett transportiert werden.
Vor diesem Hintergrund hat die Deutsche Krebshilfe für die von ihr initiierten und geförderten Onkologischen Spitzenzentren die sogenannte translationale Forschung als eine Kernaufgabe definiert. Das vom BMBF und den Bundesländern finanzierte Deutsche Konsortium für Translationale Krebsforschung ist durch die Mit-Initiative und Mitwirkung der Deutschen Krebshilfe auf den Weg gebracht worden. Die Deutsche Krebshilfe hat hierzu kürzlich ein additives Förderprogramm, das für die nächsten Jahre jährlich mit 8 Mio. Euro budgetiert ist, auf den Weg gebracht.
Fortschritte in der Krebsforschung werden mit vielen kleinen Schritten erkämpft, sind aber für die Verbesserung der Krebsmedizin und Patientenversorgung essenziell. Aus Sicht der Deutschen Krebshilfe muss daher Forschung in der Krebsbekämpfung mit den höchsten Stellenwert haben. Neben der Forderung nach einer geregelten Finanzierung von klinischen Studien durch die Kostenträger erscheint mir ein regelhafter Dialog staatlicher Forschungsförderer mit privaten Organisationen wie der Deutschen Krebshilfe und der Deutschen Krebsgesellschaft sinnvoll und zwingend, um abgestimmt die Krebsforschung voranzubringen.
Die onkologische Forschung muss weiter gestärkt werden. Denn ohne Forschung gibt es keine Fortschritte. Sie ist unerlässlich, um die Krankheit Krebs weiter zu enträtseln, neue Medikamente zu entwickeln und wirkungsvollere Therapien zu etablieren.
Die Deutsche Krebshilfe stellt sich dieser Herausforderung. Sie kann ihre wichtigen Aufgaben nur dank des Engagements der Bevölkerung erfüllen. Ihre gesamten Aktivitäten finanzieren wir ausschließlich aus Spenden und freiwilligen Zuwendungen der Bevölkerung. Öffentliche Mittel stehen der Deutschen Krebshilfe nicht zur Verfügung.