- Forschung [+]
Neue Studie zu kontrovers diskutiertem Thema
Handy-Strahlung schädlich oder nicht?
Die Frauen wurden zwischen 1996 und 2001 in die Studie eingeschlossen. Das mittlere Alter zu Beginn der Studie betrug rund 60 Jahre. Bei der Rekrutierung wurde untersucht, ob bereits Tumoren vorhanden sind, und es wurde die Häufigkeit der Handy-Nutzung abgefragt. Anschließend wurden die Frauen durchschnittlich sieben Jahre lang nachbeobachtet.
Das Risiko, einen Hirntumor zu entwickeln, war bei Frauen, die das Handy häufig benutzten, im Vergleich zu Frauen, die das Handy nie benutzten, nicht erhöht. Dieselben Ergebnisse wurden für 18 weitere Krebstypen gefunden. Einzig beim gutartigen Akustikusneurinom (ein Tumor im inneren Gehörgang) war das Risiko der Entstehung bei Langzeit-Vielbenutzern gegenüber Nicht-Benutzern statistisch signifikant erhöht.
Darüber hinaus korrelierte die Häufigkeit der Handy-Nutzung weder eindeutig mit der Häufigkeit von Schlaganfällen noch von koronarer Herzkrankheit.
Einschätzung Carstens-Stiftung:
Diese Studie hebt sich erfrischend von der Vielzahl anderer Studien mit retrospektiver Auswertung der Handy-Nutzung ab. Die Ergebnisse (und Schwächen) werden ausführlich diskutiert mit besonderem Blick auf das Akustikusneurinom (Relativierung des gefundenen Unterschieds [2,3]). Das letzte Wort in dieser Diskussion ist sicher noch nicht gesprochen und man sollte die Ergebnisse zukünftiger Langzeitstudien genau beobachten.
Literatur
Benson VS, Pirie K, Schüz J, Reeves GK, Beral V, Green J. Mobile phone use and risk of brain neoplasms and other cancers: prospective study. Int J Epidemiol. 2013 Jun;42(3):792-802. > Abstract
De Vocht F. The case of acoustic neuroma: Comment on: Mobile phone use and risk of brain neoplasms and other cancers. Int J Epidemiol. 2013 > Abstract
Benson VS, Pirie K, Schüz J, Reeves GK, Beral V, Green J. Authors' response to: The case of acoustic neuroma: comment on mobile phone use and risk of brain neoplasms and other cancers. Int J Epidemiol. 2013 > Abstract