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Immuntherapie-Forschung
Hohe Förderung für Krebsforscher
Bei der mittlerweile dritten Ausschreibungsrunde wurden aus 40 Bewerbungen fünf Gewinnerteams ausgewählt. Die Universität und das Universitätsklinikum Würzburg hatten fünf Projektskizzen eingereicht, bei deren Vorbereitung das Servicezentrum Forschung und Technologietransfer (SFT) der Uni unterstützend tätig war.
Gleich zwei der Würzburger Projekte sind jetzt unter den fünf Siegern. „Ein schöner Erfolg“, freut sich Iris Zwirner-Baier vom SFT. „Ich erwarte in den kommenden Jahren viele innovative Patente, die auch ein hohes wirtschaftliches Potenzial haben werden.“ Die zwei Gewinnerprojekte entwickeln Immuntherapien der nächsten Generation, die sich gegen Krebserkrankungen richten. Dabei wird das Immunsystem der Patienten zur Zerstörung von Tumorzellen genutzt.
Andreas Beilhack und Harald Wajant
Viele Krebszellen entziehen sich dem Zugriff der körpereigenen Abwehrkräfte, weil mit Tumoren assoziierte regulatorische T-Zellen (Tregs) die Funktion des Immunsystems unterdrücken. Die Professoren Andreas Beilhack und Harald Wajant wollen Medikamente entwickeln, die diese Tregs blockieren. Damit soll das Immunsystem für die Bekämpfung der Tumoren reaktiviert werden. Die Wissenschaftler wollen die Blockierung oder Zerstörung der Tregs mit monoklonalen Antikörpern erreichen, die sich gegen einen Rezeptor richten, der für die Funktion der Tregs wichtig ist.
Michael Hudecek und Julia Wegner
Ein Problem bei der Krebstherapie ist, dass Krebszellen für das Immunsystem so gut wie unsichtbar sind und nicht effektiv angegriffen werden. Dr. Michael Hudecek setzt auf CARs (Chimäre-Antigen-Rezeptoren), ein aus verschiedenen Bausteinen zusammengesetztes Designer-Molekül, das wie ein Sensor an Krebszellen binden kann. Sein neuer Ansatz der Krebstherapie ist es, die weißen Blutkörperchen (T-Zellen) von Krebspatienten mit Tumor-reaktiven CARs auszurüsten, damit sie Krebszellen erkennen und zerstören. Hudecek und Wegner arbeiten an einer neuen Generation von CAR-T-Zellen, die eine stärkere Antitumorwirkung haben und zugleich eine überschießende Reaktion des Immunsystems verhindern. Ihre Forschung wird auch vom Würzburger Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ gefördert.
Geschichte des m4-Awards
BioM, die Netzwerkorganisation der bayerischen Biotechnologie-Branche, organisiert den m4-Award seit 2011. Der Preis hat seinen Ursprung im „Münchner Spitzencluster“, einem von Bund und Land im Großraum München finanzierten Programm zur Förderung der „personalisierten Medizin“. Bereits bei der Etablierung wurde der Wettbewerb mit Mitteln des bayerischen Wirtschaftsministeriums auf den gesamten Freistaat ausgedehnt.
2016 soll es eine weitere Ausschreibungsrunde mit Fokus auf Medizintechnik geben. Sie wird vom Medical Valley EMN e.V. koordiniert.
Weitere Informationen
Die bayerische Netzwerkorganisation BioM: http://www.bio-m.org/index.html
Servicezentrum Forschung und Technologietransfer der Uni: http://www.sft.uni-wuerzburg.de
Zum Würzburger Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs“: http://www.kampfgegenkrebs.de/