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Forschungsbau bewilligt
Neues Zentrum für molekulare Proteindiagnostik an der RUB

Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz bewilligte das Gebäude „ProDi“, nachdem der Wissenschaftsrat das Vorhaben „von überragender Bedeutung“ zur gemeinsamen Bund-Länder-Förderung empfohlen hatte. Rund 48 Millionen Euro fließen nach Bochum, um den Forschungsverbund PURE (Protein Research Unit Ruhr within Europe) zu stärken. Das PURE-Konsortium entwickelt innovative Methoden zur Frühdiagnose von Krebs und neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer.
Grundlagenforscher und Kliniker unter einem Dach
In ProDi kommen Grundlagenforscher und Kliniker von PURE zusammen. Bislang waren sie über verschiedene Standorte in und um Bochum verteilt; auch neue, insbesondere klinische Arbeitsgruppen, werden eingerichtet. „Wir erhoffen uns dadurch einen erhöhten Anwendungsbezug und einen beschleunigten Innovationstransfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in den Klinikalltag“, sagt PURE-Sprecher Prof. Dr. Klaus Gerwert, Hauptantragsteller des Forschungsbaus.
Der Eingang zum neuen Gesundheitscampus
ProDi entsteht am Eingang des neuen Bochumer Gesundheitscampus. Es schlägt die Brücke zwischen der Ruhr-Universität, den Bochumer Universitätskliniken und Einrichtungen der Gesundheitswirtschaft. Mit einer Gesamtnutzfläche von 4309 Quadratmetern bietet das Gebäude exzellente Forschungsbedingungen für rund 150 Wissenschaftler und Kliniker. Auf vier Stockwerken beherbergt es ein klinisches Studienzentrum, Biophotonik, Proteomanalytik und Bioinformatik. ProDi ist der dritte Forschungsbau in vier Jahren, für den die RUB den Zuschlag in dem hochkompetitiven Vergabeverfahren erhalten hat. „ProDi wird Teil einer wachsenden Infrastruktur an Forschungsbauten, die höchsten wissenschaftlichen Ansprüchen gerecht wird“, sagt Ministerin Svenja Schulze. „Besonders wichtig ist der Bau für die Zusammenführung von grundlagenorientierter und anwendungsorientierter Forschung. Denn Innovationen sind für uns nur dann ein Fortschritt, wenn sie das Leben der Menschen verbessern.“
Neue Diagnosemethoden in den Klinikalltag bringen
Bei nahezu allen onkologischen und neurodegenerativen Erkrankungen spielen veränderte Proteine eine zentrale Rolle. In PURE entwickeln die Bochumer neue Methoden, um diese Veränderungen bereits in einem frühen Stadium zu detektieren. Sie dienen als diagnostische „Biomarker“. Eine präzise prädiktive Diagnose ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche, auf die jeweilige Person zugeschnittene Therapie. Insbesondere forscht das Team an markerfreien biophotonischen Verfahren, die mit Lichtwellen funktionieren und auch endoskopisch eingesetzt werden können. „In der Proteinanalytik hat es rasante technische Fortschritte gegeben“, erklärt Prof. Gerwert. „Im SFB 642 können wir mit zuvor unerreichter Empfindlichkeit und hoher räumlicher Auflösung Proteine und ihre Interaktionen auf verschiedenen Ebenen analysieren.“ In PURE demonstrierten sie den diagnostischen Nutzen dieser neuen proteinanalytischen Methoden. ProDi soll jetzt den Schritt zur klinischen Anwendung ermöglichen.
Weitere Informationen - Angeklickt
„Spektrale Histopathologie“ als neue Diagnosemethode
http://aktuell.ruhr-uni-bochum.de/pm2013/pm00265.html.de
SFB 642
http://www.sfb642.rub.de/
