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Genf/Paris
Pillen-Cocktail gegen Leukämie entwickelt

Das könnte mit der selektiven Aktivierung von AMPK gelingen, einem Schlüsselenzym in der Energiebilanz von Tumorzellen. Dies würde eine Stressreaktion auslösen, die den Tod der Zellen zur Folge hat, sagen die Wissenschaftler.
Schlüsselenzym wird aktiviert
Eines der beiden Medikamente ist bereits zugelassen, allerdings für eine andere Indikation. Im Tiermodell hat sich die Kombination bereits als vielversprechend erwiesen. Doch die Mediziner sind aktuell vorsichtig, denn Leukämie-Stammzellen sind in der Lage, sich vielen bisher eingesetzten Therapien zu entziehen und das Tumorwachstum wieder in Gang zu bringen. "AMPK ist der Hauptdetektor für das Energieniveau der Zellen", erklärt Jérôme Tamburini vom Translationalen Forschungszentrum für Onko-Hämatologie der Medizinischen Fakultät der UNIGE.
Dieser Weg werde aktiviert, wenn Energie fehle und initiiere den Abbau bestimmter Nährstoffe, um die notwendige Energie zu produzieren. Da keine Zelle ohne Energie überleben könne, sei es möglich, diesen Mechanismus in Tumorzellen selektiv zu manipulieren, um ihre Zerstörung zu verursachen, während gesunde Zellen erhalten blieben. "Das Verständnis dieses Mechanismus hat potenzielle therapeutische Ziele ans Licht gebracht, die bisher unbekannt waren. Wir wollen nun alle Medikamente auf ihre Wirksamkeit gegen Leukämie überprüfen, von denen bekannt ist, dass sie eine Wirkung auf diese Signalwege haben und herausfinden, welche Kombinationen am effektivsten sind", so Tamburini.