Privatspende für nuklearmedizinische Brustkrebsforschung
Die Klinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Frankfurt hat von der Familie einer Patientin eine Spende in Höhe von 25.000 Euro erhalten. Die Spender, die anonym bleiben möchten, haben den Betrag zur Unterstützung geplanter wissenschaftlicher Projekte zur Verfügung gestellt, die sich mit der Erforschung neuer nuklearmedizinischer Behandlungsmöglichkeiten beim Brustkrebs befassen.
Prof. Frank Grünwald, Direktor der Klinik für Nuklearmedizin, ist sehr dankbar: "Ganz im Sinne der Spenderin streben wir danach, die Mittel mit möglichst großem Forschungserfolg zu verwenden."
Vielversprechende nukleare Substanzen
Bei verschiedenen Krebsarten entstehen Metastasen in den Knochen, die zu starken Schmerzen führen können. Zu ihrer Behandlung lassen sich radioaktive Substanzen verwenden, die am Knochenstoffwechsel teilnehmen. Die Radiopharmaka reichern sich besonders im Knochensystem an und entfalten dadurch zielgenau ihre Wirkung. Dieses Verfahren ist inzwischen weltweit zur Behandlung bei verschiedenen Tumoren etabliert. Zum Beispiel bei Prostatakrebs konnten eine Verlängerung des Überlebens und eine Verbesserung der Lebensqualität nachgewiesen werden. Die Familie der Patientin möchte nun mit ihrer Spende zur Entwicklung einer Methode beitragen, durch die die radioaktiven Substanzen nicht nur in Knochenmetastasen, sondern auch für andere Metastasen beim Brustkrebs eingesetzt werden können. Absiedelungen der Erkrankung finden sich beispielsweise häufig auch in Leber und Lunge. Damit man die dortigen Tumorzellen zerstören kann, muss ein Weg gefunden werden, die Radiopharmaka zielgerichtet in diese Organe zu transportieren. Dafür wollen die Forscher der Klinik für Nuklearmedizin künstlich produzierte Antikörper nutzen. Diese sollen so beschaffen sein, dass sie sich an die Tumorzellen andocken. Wenn sie gleichzeitig die radioaktiven Substanzen transportieren, könnten diese die Metastasen hochpräzise angreifen.
Ricarda Wessinghage, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Universitätsklinikum Frankfurt