- Forschung [+]
Thomson-Reuters-Liste 2015
Wegweisende Forschung zu Schlaganfall, Herzerkrankungen, Hirntumoren und dem Hepatitis C-Virus
... der Neurologe und Schlaganfall-Experte Professor Dr. Werner Hacke, der Kardiologie Professor Dr. Hugo Katus, der für seine Arbeiten zu Herzinfarktdiagnostik und genetischen Ursache sowie Behandlung der Herzschwäche international bekannt ist, die Biologen und Virenforscher Professor Dr. Ralf Bartenschlager und Privatdozent Dr. Volker Lohmann, deren bahnbrechende Forschungsarbeiten zum Hepatitis C-Virus den Grundstein für die erfolgreiche Therapie der Erkrankung legten, sowie der Neuropathologe Professor Dr. Andreas Deimling. Seine Arbeiten zu molekulargenetischen Ursachen von Gehirntumoren haben den Weg für eine differenzierte Diagnostik und Therapie geebnet.
Die Liste der meistzitierten Wissenschaftler wird regelmäßig vom amerikanischen Medienkonzern Thomson Reuters herausgegeben. Die aktuelle Liste von 2015 beruht auf Veröffentlichungen aus dem Zeitraum von 2003-2013. Sie schließt Wissenschaftler ein, die zu den oberen ein Prozent der weltweit am häufigsten zitierten Forscher ihres Fachgebietes zählen. Weltweit wurden rund 3000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 21 Forschungsgebieten, u.a. klinischer Medizin und Molekularbiologie, gelistet.
Professor Dr. Werner Hacke ist Seniorprofessor an der Medizinischen Fakultät Heidelberg. Der frühere Ärztliche Direktor der Neurologischen Universitätsklinik Heidelberg gehört aufgrund seiner bahnbrechenden Arbeiten zur Vorbeugung und Behandlung des Schlaganfalls zu den Spitzenforschern seines Fachs. In mehreren klinischen Studien, die u.a. im renommierten medizinischen Journalen wie dem „New England Journal of Medicine“ und „Lancet“ veröffentlicht wurden, hat Professor Hacke mit Kollegen nachgewiesen, dass die frühzeitige Auflösung eines Blutgerinnsels im Gehirn die Chancen der Schlaganfallpatienten wesentlich verbessert und gezeigt, dass mit neuen Blutgerinnungsmitteln die Häufigkeit von Schlaganfällen bei Vorhofflimmern verringert werden kann.
Professor Dr. Hugo Katus, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie, hat mit seiner Erfindung des Troponintests eine Revolution in der Diagnostik von Herzmuskelschädigungen bewirkt. Anhand dieses Bluttests kann seitdem ein Herzinfarkt sicher und schnell diagnostiziert werden. In den vergangenen Jahren hat er erfolgreich zur Therapie des akuten Koronarsyndroms geforscht. Weitere wichtige Arbeiten befassten sich mit den molekularen und genetischen Ursachen der Herzmuskelschwäche. Zusammen mit Professor Patrick Most hat er eine Firma für die innovative Behandlung der Herzschwäche durch Gentherapie gegründet.
Professor Dr. Ralf Bartenschlager, Leiter der Abteilung für Molekulare Virologie am Zentrum für Infektiologie des Universitätsklinikums Heidelberg sowie der Abteilung Virus-assoziierte Karzinogenese am Deutschen Krebsforschungszentrum, und Privatdozent Dr. Volker Lohmann, Arbeitsgruppenleiter in der Abteilung Molekulare Virologie, haben als erste Wissenschaftler ein Zellkulturmodell für Hepatitis C entwickelt. Damit haben sie den Grundstein für die Entwicklung von neuen Medikamenten gegen das Virus gelegt, mit denen heute die Mehrzahl der Patienten geheilt werden kann. Weitere Forschungsarbeiten von Professor Bartenschlager beschäftigen sich mit der Zellbiologie des Hepatitis C-Virus, dessen Wechselwirkung mit dem Immunsystem sowie dem weltweit am häufigsten durch Stechmücken übertragenen Virus, dem Dengue-Virus. Dr. Lohmann untersucht vor allem, wie Viren ihre Erbinformation vervielfältigen, virale Proteine mit Wirtszellfaktoren interagieren und antivirale Therapien wirken.
Professor Dr. Andreas von Deimling leitet die Abteilung für Neuropathologie des Universitätsklinikums Heidelberg sowie die Klinische Kooperationseinheit Neuropathologie am Deutschen Krebsforschungszentrum. Schwerpunkt seiner vielzitierten Forschung sind Arbeiten zur molekulargenetischen Diagnostik von Tumoren des Gehirns und des peripheren Nervensystems. Seine wissenschaftlichen Erkenntnisse haben dazu geführt, dass Gehirntumoren heute wesentlich differenzierter diagnostiziert und therapiert werden können.
Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 12.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit ca. 1.900 Betten werden jährlich rund 66.000 Patienten voll- bzw. teilstationär und mehr als 1.000.000 mal Patienten ambulant behandelt. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.500 angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg. www.klinikum.uni-heidelberg.de