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25. Deutscher interdisziplinärer Schmerz- und Palliativtag
Das Zusammenspiel von Schmerz und Einsamkeit
In den Studien, die Spitzer präsentierte, waren jeweils die Reaktionen gesunder Probanden oder Schmerzpatienten auf Schmerzreize und andere Impulse mittels Magnetresonanztomographie untersucht worden. Dabei zeigten sich verblüffende Ergebnisse: Wurde ein Schmerzreiz gegeben, waren Aktivitäten im Schmerzzentrum des Gehirns erkennbar. In der gleichen Hirnregion konnten Aktivitäten verzeichnet werden, wenn die Probanden zunächst an einem Computerspiel teilnahmen und plötzlich nicht mehr mitspielen durften. "Vereinsamung führt zu Schmerzen", so die Schlussfolgerung des Hirnforschers. Umgekehrt habe sich auch gezeigt, dass Schmerzmedikamente das Leiden unter Einsamkeit lindern können.
In der Praxis erklärt dieses Phänomen, warum beispielsweise Schmerzpatienten, die von ihrem Partner verlassen werden, eine stärkere Schmerztherapie benötigen und warum Menschen, die familiär gut eingebunden sind, belastende Therapien besser erdulden.
Der Zusammenhang, so Spitzer, ist evolutionär bedingt. Die für die Schmerzverarbeitung zuständige Region im Gehirn sei dafür zuständig, Menschen vor lebensbedrohlichen Situationen zu warnen. Und dazu gehörten in früheren Jahrhunderten eben nicht nur körperliche Verletzungen, sondern auch ein Ausschluss aus der Gemeinschaft konnte tödlich enden.
Der Deutsche Schmerz- und Palliativtag dauert noch bis zum 22. März. Mitveranstalter sind die Patientenorganisation Deutsche Schmerzliga, die Deutsche Gesellschaft für Interdisziplinäre Palliativversorgung und das Institut für Qualitätssicherung in Schmerztherapie und Palliativmedizin.
Weitere Informationen
www.schmerz-und-palliativtag.de
www.dgschmerztherapie.de