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Orientierungshilfe für Radiologen
Leitfaden zur integrativen Onkologie

Um dem Patientenwunsch nachkommen zu können, selbst etwas bei der Krebsbekämpfung beizusteuern oder um Nebenwirkungen zu mildern, wird auch auf komplementäre medizinische Verfahren zurückgegriffen. Um das Vertrauen der Patienten zu gewinnen, ist es wichtig, dass der Radiologe sich in der Materie auskennt und weiß, welche komplementärmedizinischen Verfahren über Kontexteffekte hinaus dem Patienten helfen bzw. welche sogar für ihn schädlich sein können.
In einer aktuellen Übersichtsarbeit sind einige Vorschläge für unterstützende, komplementäre Therapien zusammengefasst worden (1), die dem interessierten Radiologen eine schnelle Orientierung erlauben.
Zur Entspannung und Angstlösung werden vor allem Verfahren aus der Mind-Body-Medizin empfohlen, aber auch physikalische Therapien (z.B. Massagen, körperliche Betätigung).
Bei strahleninduzierter Entzündung der Mundschleimhaut werden Behandlungen mit Glutamin oder N-Acetylcystein empfohlen oder niederenergetische Lasertherapie.
Akupunktur wird zur Schmerzbehandlung nahegelegt, wenn auch die Studienlage nicht eindeutig ist. Auch um Übelkeit entgegenzuwirken kann Akupunktur verordnet werden. Eine Alternative wäre hier eine pflanzliche Behandlung mit Ingwer.
Darüber hinaus macht der Autor Vorschläge zur Behandlung von Schlaflosigkeit, Müdigkeit, Schwäche, Hitzewallungen (nach Hormontherapie) und Mundtrockenheit.
Einschätzung:
Interessierte Radiologen werden im Zweifel systematische Übersichtsarbeiten zu Rate ziehen oder sich die klinischen Studien selbst ansehen. Für einen schnellen, wohl auch subjektiven, Überblick und als Einstieg erfüllt die vorliegende Arbeit jedoch ihren Zweck.
Literatur
Sagar, S. M. (2013). Mixing chalk and cheese: the challenge for integrating complementary therapies into radiation oncology. Focus on Alternative and Complementary Therapies, 18: 64–69. > Abstract