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GfBK e. V.
Prostatakrebs: Abwarten oder Eingreifen?
Männer, die an Prostatakrebs erkrankt sind, stehen meist vor der schwierigen Entscheidung, welche Therapie sie wählen. Wird das Karzinom früh erkannt, gelten die Heilungschancen als gut. Bei einer Operation befürchten Betroffene, impotent oder inkontinent zu werden. „Es ist für Pat-ienten und Therapeuten nicht leicht, den schmalen Weg zwischen radikaler oder abwartender Behandlung und der Erhaltung einer guten Lebensqualität zu finden“, sagt Dr. med. György Irmey, Ärztlicher Direktor der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e. V. Gerade bei älteren Männern seien die aktive Überwachung und die langfristige Beobachtung - das Watchful Waiting - Alter-nativen zu invasiven Maßnahmen wie der Operation, da die Tumore in der Regel nur langsam wachsen.
Dies stützen Studien wie die PIVOT-Studie, die Studie 4 der Skandinavischen Prostatakrebs-Gruppe (SPCG-4) und die britische ProtecT-Studie. Alle drei kamen zu dem Ergebnis, dass eine sofortige Operation (oder auch Strahlentherapie) bei Männern mit lokal begrenztem Prostata-karzinom das Sterberisiko, wenn überhaupt, nur geringfügig senkt. Eine zusätzliche Ent-scheidungshilfe bietet die DNA-Karyometrie, eine aussagekräftige Diagnostikmethode zur objektiven Bestimmung der Aggressivität eines Prostata-Ca.
Überbehandlung mit teuren Therapien
Die HAROW Studie der Stiftung Männergesundheit kritisiert, dass in Deutschland viele Männer mit lokal begrenztem Prostatakarzinom operiert werden, obwohl es zumindest zu diesem Zeitpunkt nicht nötig sei. An der urologischen Versorgungsstudie hatten über 3000 Patienten teilgenommen. Etwa 56 Prozent hatten sich für die radikale operative Entfernung der Prostata entschieden, nur etwa 20 Prozent für aktive Überwachung und langfristige Beobachtung. Studienleiter Prof. Dr. med. Lothar Weißbach konstatierte „eine Überbehandlung mit teuren Therapien, aber eine Unter-behandlung, was das Arzt-Patienten-Gespräch angeht, sowohl hinsichtlich der Dauer oder Häufigkeit als auch der Qualität.“ Weißbach vermutet ökonomische Gründe. „Ein Patient ist schneller operiert als gut beraten - vor allem, wenn die Operation hoch vergütet wird, das Gespräch aber nicht."
Eine gesunde Ernährung und Lebensweise sind wichtig
Patienten wollen selbst etwas gegen die Erkrankung tun und tun dies. So ergab eine aktuelle Studie US-amerikanischer Wissenschaftler, dass mehr als die Hälfte von 8000 befragten Prostatakrebspatienten alternative und ergänzende Maßnahmen nutzen. Dafür bietet sich beispielsweise die Ernährung an.
In westlichen Ländern ist die Sterblichkeit an Prostatakrebs bis zu 27-mal höher als in asiatischen Ländern. Wesentlich verantwortlich dafür wird die westliche Ernährung mit viel Milchprodukten, Fleisch und Zucker gemacht. In Asien essen Menschen viel pflanzliche Kost und wenig tierische Lebensmittel, besonders Soja-Isoflavone und Grüntee wir-ken risikomindernd. Die Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e. V. empfiehlt deshalb eine Umstellung der Ernährung: Grüntee, To-matenprodukte, Soja, Selen, Vitamin E, Fisch, wenig Fleisch, viel Pflanzenkost, Gemüse, Obst, Granatapfel, Leinsamen usw. So erkranken Männer, die viel Tomaten oder Tomatenprodukte essen, laut einer Metaanalyse bis zu 20 Prozent seltener an Prostatakrebs. Das in dem Fruchtgemüse enthaltene stark antioxidativ wirksame Lycopin wird dabei durch vorheriges Erhitzen der Tomaten besser für den Körper verfügbar gemacht.
„Ein gesunder Lebensstil kann das Fortschreiten von Prostatakrebs verzögern. Zudem erfordern veränderte Lebensgewohnheiten keine anderen aufwendigen therapeutischen Maßnahmen", so Dr. med. György Irmey. Eine sinnvolle Ernährung, regelmäßige Bewegung an der frischen Luft, Son-nenlicht, ausreichend Entspannung und Schlaf schaffen die Grundlage für Lebensqualität und gesundes Altern.
Informationen zum Thema Prostatakrebs
GfBK-lnfo Prostatakrebs
https://www.biokrebs.de/images/download/Kurzinfos/Ernaehrung_bei_Prostata_CA.pdf
GfBK Kurzinfo Ernährung bei Prostatakrebs
https://www.biokrebs.de/images/download/Kurzinfos/Ernaehrung_bei_Prostata_CA.pdf