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Melatonin
Zusammenhang zwischen Melatonin und Krebsrisiko

Die Forscher untersuchten in ihrer Studie im Zeitraum von 2002 bis 2009 die körpereigene Melatoninproduktion von 928 isländischen Männern. Die Probanden wurden darüber hinaus gebeten, Fragen über ihr Schlafverhalten zu beantworten. Die Untersuchung ergab, dass ein Siebtel der Männer Einschlafprobleme hatte. Jeder Fünfte hatte erhebliche Schwierigkeiten, nachts durchzuschlafen. Studienteilnehmer mit Schlafproblemen hatten deutlich niedrigere Melatoninwerte im Körper als jene ohne Schlafprobleme. "Es ist bereits seit längerer Zeit bekannt, dass Schlafmangel und andere Faktoren, wie zum Beispiel die Ernährung, die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin beeinflussen können. Zudem nimmt die körpereigene Melatoninproduktion im Alter ab", erklärt Tony Gnann, Geschäftsführer der Milchkristalle GmbH, München.
Die Forscher fanden außerdem heraus, dass Männer mit Schlafproblemen ein deutlich höheres Krebsrisiko hatten. Das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, reduzierte sich bei Probanden mit überdurchschnittlichen Melatoninwerten im Körper um 75 Prozent. Um die Ergebnisse zu bestätigen, sollen nun weitere Studien zum Zusammenspiel von Schlafverhalten und Krebsrisiko folgen.
Künstliches Licht, Jetlag und eine falsche Ernährung können die Ausschüttung von Melatonin reduzieren. Das Schlafhormon ist jedoch essenziell für den Tag-Nacht-Rhythmus des menschlichen Körpers. Es wird in der Zirbeldrüse im Zwischenhirn produziert, die über die Melatoninausschüttung die innere Uhr steuert. Durch die Zufuhr von Melatonin kann der Melatoninspiegel angehoben werden. Lebensmittel wie Walnüsse, Tomaten, Reis, Bananen oder Nachtmilchkristalle sind dafür besonders geeignet.
Anmerkung der Redaktion zu den Nachtmilchkristallen:
In einem Artikel im Nachrichtenmagazin FOCUS bezweifelte Björn Lemmer vom Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie der Universität Heidelberg die angegebene Wirkung der Nachtmichkristalle: "Es gebe keine seriöse Untersuchung, die das zeige. Eine von den Herstellern in Auftrag gegebene Studie mit 40 Personen sei nicht wissenschaftlich publiziert worden."
Link zum Artikel: http://www.focus.de/gesundheit/gesundleben/schlafen/news/verbraucher-schwindel-mit-nachtmilch-als-schlafhilfe_aid_668433.html