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15. Kongresses der DGP
Anerkennungs- und Förderpreis Ethik vergeben
Der „Anerkennungs- und Förderpreis Ethik“ der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) wurde von Dipl.-Psych. Margit Schröer und Prof. Dr. Susanne Hirsmüller stellvertretend für eine Familienstiftungsinitiative im Rahmen des 15. Kongresses der DGP in Aachen an das Erlanger Projekt „Leben – Sterben: Lasst uns darüber reden!“ überreicht.
Jurypräsident Prof. Dr. Alfred Simon hob hervor, dass die durchgängig hohe Qualität der Einreichungen für diesen Preis beeindruckend gewesen sei. Dennoch war sich die Jury einig, dass eine Arbeit besonders herausragte und sich überzeugend für den ersten Preis qualifizieren konnte:
1. Preis:
Dr. phil. Caroline Hack, Dr. rer. nat. Evelyn Glotzbach-Schoon, Nadine Lehr:
„Leben – Sterben: Lasst uns darüber reden!“
Das Projekt „Leben – Sterben: Lasst uns darüber reden!“ von Hack et al. vereint ein Filmprojekt mit einer partizipativen, diskursorientierten Fortbildungsveranstaltung für Bürger:innen mit dem Ziel, wissenschaftlich fundierte und der Versorgungspraxis entsprechende Informationen über Möglichkeiten der stationären und ambulanten Versorgung in der letzten Lebensphase alltagsnah und laienverständlich zu vermitteln. Für die Veranstaltung wurde ein Film gedreht, in dem eine onkologisch erkrankte Person in sechs Sequenzen in verschiedenen Situationen von einer Notfallsituation bis zur Versorgung am Lebensende begleitet wird. Im Rahmen der Veranstaltung wurde der Film in Sequenzen unterteilt, nach jeder Sequenz präsentierten Expert:innen – aus Notfall- und Intensivmedizin, Hospizarbeit, Palliativversorgung, Palliativmedizinischer Dienst, Hausärzt:innen, SAPV-Team, Ethik, Sozialdienst, Recht – Input-Vorträge zu den jeweiligen Themenschwerpunkten und standen für Fragen zu Verfügung. Die Veranstaltung stellte den Auftakt zu einer jährlichen Fortbildungsreihe dar.
In seiner Laudatio würdigte Prof. Dr. Alfred Simon insbesondere, dass die Arbeit von Hack et al. äußerst originell und sehr innovativ zeige, wie facettenreich und vielfältig Ethikarbeit im Kontext Hospiz- und Palliativversorgung sein kann. Ethikarbeit wird hier neu und besonders kreativ gedacht und mit nachhaltigem Erfolg professionell und achtsam umgesetzt. „Das Projekt ist ein guter und niederschwelliger Einstieg für die öffentliche Auseinandersetzung mit den Themen Hospiz- und Palliativversorgung. Es baut Ängste und Sorgen ab und dient der Information und dem Empowerment der Bürger:innen. Bemerkenswert ist der umfassende Einbezug der unterschiedlichen Perspektiven und der dahinterstehende Vernetzungsgedanke.“
Auch von Seiten der Stifterfamilie wurde positiv gewürdigt, dass die Projektergebnisse – Film und Lehrmaterialien – frei zugänglich sind und das Projekt so gut übertragbar und nachhaltig ist. Denn, so Dipl.-Psych. Margit Schröer und Prof. Dr. Susanne Hirsmüller: „Es ist uns ein wesentliches Anliegen, Projekte, welche herausfordernde ethische Fragen in die Lebenswirklichkeit von Bürgerinnen und Bürgern bringen, zu fördern.“
Prof. Dr. Claudia Bausewein, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, dankte den Stifter:innen für ihre kontinuierliche Stiftung des Ethikpreises in Höhe von jährlich 6.000 Euro: „Dieser noch neue Preis unserer Fachgesellschaft trägt entscheidend dazu bei, dass ethische Fragestellungen in der Praxis der Hospiz- und Palliativversorgung von schwerkranken Menschen, Angehörigen und Mitarbeitenden zum Thema gemacht und damit handhabbar werden.“
ANERKENNUNGS- UND FÖRDERPREIS ETHIK
Über die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin
Die 1994 gegründete Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin steht für die interdisziplinäre und multiprofessionelle Vernetzung aller in der Palliativmedizin Tätigen und verzeichnet mehr als 6.500 Mitglieder aus der Medizin, der Pflege und weiteren in der Palliativversorgung tätigen Berufsgruppen. Anliegen der wissenschaftlichen Fachgesellschaft ist es, die Fortentwicklung der Palliativmedizin interdisziplinär und berufsgruppenübergreifend auf allen Ebenen zu fördern. www.palliativmedizin.de