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Selbsthilfetag in Bocholt
Auffangen, Informieren und Begleiten bei Krebs
In loser Folge stellt der Kreis Borken einige dieser Selbsthilfegruppen aus dem Kreisgebiet vor. Heute: Die Frauenselbsthilfegruppen nach Krebs.
Krebs – diese Diagnose ist immer ein Schock. Das bisherige Leben gerät aus den Fugen, ein Gefühl der Ohnmacht, der Hilflosigkeit kommt auf. Genau da setzen die Frauenselbsthilfegruppen nach Krebs an, die es hier im Kreisgebiet in Bocholt, Borken und Velen gibt: Sie wollen die Betroffenen nach diesem Schock auffangen, sie über Hilfen zur Krankheitsbewältigung informieren und in ein Leben mit oder nach Krebs begleiten. „Wir möchten erkrankten Frauen, Männern und deren Angehörigen Gelegenheit geben, über die Diagnose Krebs und die damit verbundenen Ängste und Sorgen zu reden“, erläutert die Velener Gruppenleiterin Gisela Staron. Denn als selbst Betroffene kennen sie die Fragen und Nöte und können ihre Erfahrungen weitergeben.
Die Gruppe in Velen wurde im Januar 2003 gegründet, sie gehört zum Landesverband NRW und ist eine von bundesweit rund 400 Gruppen. Die Gruppentreffen bilden das Fundament der Frauenselbsthilfe: „Nichts kann den persönlichen Kontakt, die Gespräche mit anderen Betroffenen ersetzen“, betonen Gisela Staron und ihr Team. So entstünden gegenseitiges Vertrauen und ein fester Rückhalt in der Gruppe, oftmals entwickelten sich neue Freundschaften.
Auf Initiative des damaligen Sozialarbeiters des St.-Marienhospitals wurde 1982 die Borkener Gruppe der Frauenselbsthilfe gegründet. Die Teilnehmer treffen sich zum Gedanken- und Erfahrungsaustausch – es helfe sehr, zu wissen, dass sie nicht allein seien mit ihrer Erkrankung, betonen Gruppenleiterin Brigitte Dehling und Stellvertreterin Edelgard Pütz. Andere zu treffen, die die Krankheit überstanden haben, gebe Kraft und Hoffnung.
Perspektiven aufzeigen und Hilfe anbieten ist es auch, was die Bocholter Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs möchte. Seit 1981 ist sie Anlaufstelle für an Krebs erkrankte Menschen und ihre Angehörigen. „Wir können durch unsere eigene Krebsbetroffenheit vermitteln, dass auch mit Krebs ein zufriedenes und ausgefülltes Leben möglich ist“, sagt Gruppenleiterin Maria Könning.
Zu den Treffen der drei Frauenselbsthilfegruppen werden auch regelmäßig Ärzte, Therapeuten, Apotheker und andere Fachreferenten zu verschiedenen Themen eingeladen. Darüber hinaus gibt es natürlich auch Gelegenheit, auf andere Gedanken zu kommen: Ausflüge und jahreszeitlich bezogene Feste gehören fest zum Programm der Frauenselbsthilfegruppen nach Krebs.
Steckbrief:
Name: Frauenselbsthilfe nach Krebs (FSHK, www.frauenselbsthilfe.de) in
Bocholt: Maria Könning, Tel: 02871/40659, jeden ersten und dritten Donnerstag im Monat um 15 Uhr in der Fabi Bocholt, Ostwall 39, zudem jeden zweiten Dienstag im Monat 19 Uhr im Kolpinghaus Bocholt, Kolpingstraße 3
Borken: Brigitte Dehling, Tel: 02864/2780, alle 14 Tage mittwochs um 14.30 Uhr in der Fabi Borken, Am Vennehof 1, zudem jeden zweiten Mittwoch im Monat ab 19.30 Uhr in der Fabi Borken, gemeinsam mit der Gruppe aus Velen
Velen: Gisela Staron, Tel: 02861/903689, alle 14 Tage freitags um 15 Uhr im Haus der Begegnung, Kardinal-von-Galen-Straße 4