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Internationales Symposium
Designerorganismen vom Reißbrett: Schrecken oder Verheißung?
Eigens erschaffene Mikroorganismen sollen nicht-fossile Energieträger liefern, neue Impfstoffe oder kostengünstige, umweltfreundliche Medikamente produzieren. Veranstalter des Treffens ist Roland Eils, Professor am DKFZ und der Universität Heidelberg, sowie Koordinator der von der Helmholtz-Gemeinschaft geförderten Helmholtz Initiative zur Synthetischen Biologie. "Wir sind überwältigt von der großen Resonanz, die das Treffen hervorruft, das Thema trifft den Nerv der Zeit", so der Bioinformatiker. Eingeladen als Sprecher sind Mitglieder weiterer deutscher Netzwerke zur synthetischen Biologie, aber auch internationale Experten sowie vier studentische Teams – darunter das Gewinner-Team aus Heidelberg, die beim diesjährigen iGEM-Wettbewerb zur synthetischen Biologie in Boston, USA, erfolgreich abgeschnitten haben.
Im Rahmen des Symposiums findet am Montagabend, dem 9. Dezember 2013 um 18.30 Uhr im BioQuant-Gebäude der Universität Heidelberg (Im Neuenheimer Feld 267) eine öffentliche Podiumsdiskussion zum Thema: „Konstruiertes Leben – Synthetisch, nützlich, … gut?“ statt. Es diskutieren Wolf-Michael Catenhusen vom Deutschen Ethikrat, Ursula Damm von der Bauhaus-Universität Weimar, Thorsten Moos vom FEST Evangelische Studiengemeinschaft Heidelberg. e.V., Markus Schmidt von der Biofaction KG in Wien und Petra Schwille vom Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried. Die Diskussion findet auf Deutsch statt, es wird simultan gedolmetscht.
Direkt im Anschluss folgt die Vernissage der Kunstausstellung „not invented by nature“ mit Arbeiten von Howard Boland, Joanna Hoffmann-Dietrich, Ji Hyun Park und Miguel Santos. Auf Einladung von Ursula Damm und Roland Eils haben sich die vier Künstler für einen Monat im Denk- und Experimentallabor des Life Science Lab des Deutschen Krebsforschungszentrums mit den Themen der Synthetischen Biologie beschäftigt und ihre Eindrücke in Kunstwerke umgesetzt. Die Ausstellung wird bis zum 31. Januar 2014 im BioQuant-Zentrum für die Öffentlichkeit zugänglich sein.
Am Mittwochvormittag ist die Öffentlichkeit ebenfalls herzlich eingeladen: Ab 9 Uhr tragen die vier jungen studentischen iGEM-Teams ihre kreativen Ideen vor, mit denen sie sich in den USA gegen über 200 konkurrierende Wettbewerber durchsetzen konnten. Dabei geht es unter anderem um die Idee des Heidelberger iGEM-Teams, Bakterien so zu verändern, dass sie das Gold, das in Elektroschrott in geringsten Spuren enthalten ist, kostengünstig recyclen können.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes (KID) klären Betroffene, Angehörige und interessierte Bürger über die Volkskrankheit Krebs auf. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg hat das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik übertragen werden. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums ist ein wichtiger Beitrag, um die Chancen von Krebspatienten zu verbessern. Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.