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10th Interventional MRI Symposium
Interventionelle MRT: Neue Techniken ermöglichen ungeahnte Therapiemöglichkeiten
Die Zahl der Anwendungen von diagnostischen und therapeutischen Verfahren der interventionellen MRT (iMRT) steigt seit Jahren“, erklärt Prof. Thomas Kahn, Tagungspräsident und Direktor der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Uniklinikum Leipzig. Dabei werden minimalinvasive Eingriffe mit gleichzeitiger Kontrolle durch das bildgebende MRT strahlungsfrei durchgeführt. Der Arzt sieht also genau was im Körper geschieht und wohin er navigieren muss, während der Zugang für die feinen Instrumente nur durch winzige Hautschnitte erfolgt.
„Wir führen MR-gesteuerte Biopsien insbesondere der Brust und der Prostata in hoher Zahl durch“, erklärt Kahn. "Auf dem Symposium werden darüber hinaus erste Ergebnisse neuer Methoden für die fokale Therapie des Prostatakarzinoms vorgestellt, bei der die tumorösen Anteile der Prostata durch Hitze (z.B. Laserstrahlung) oder Kälte (Kryosonde) zerstört werden, ohne das operiert werden muss. Eine weitere neue Therapiemethode ist der fokussierte Ultraschall, bei dem Ultraschallwellen so gebündelt werden, dass sie krankes Gewebe zerstören können. Diese Methode kommt ganz ohne invasive Eingriffe am Körper aus, weil der Ultraschall von außen durch die Haut hinweg wirkt. Sie findet Anwendung z.B. bei der Therapie von Myomen der Gebärmutter und bei Skelettmetastasen.“ Auch im kardiovaskulären Bereich werden zunehmend Maßnahmen der iMRT erprobt, so zum Beispiel bei elektrophysiologischen Eingriffen am Herzen.
Neben Radiologen, Neurochirurgen und Kardiologen werden auch Physiker und Industrievertreter zum MRI-Symposium im Westin Hotel erwartet. Der wissenschaftliche Teil aus Vorträgen, Posterpräsentationen und Diskussionsrunden wird von einer durchgehenden Industrieausstellung begleitet.
Das Interventional MRI Symposium wird gemeinsam von den radiologischen Kliniken des Universitätsklinikums Leipzig sowie der Harvard Medical School und der Johns Hopkins University organisiert und findet alle zwei Jahre abwechselnd in Europa und den USA statt. Leipzig war zuletzt im Jahr 2010 Gastgeber dieser Tagung.
Universitätsklinikum Leipzig
Das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) blickt gemeinsam mit der Medizinischen Fakultät als zweitältester deutscher Universitätsmedizin auf eine reiche Tradition zurück. Heute verfügt das Klinikum mit 1450 Betten über eine der modernsten baulichen und technischen Infrastrukturen in Europa. Zusammen mit der Medizinischen Fakultät ist es mit über 6000 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber der Stadt Leipzig und der Region. Jährlich werden hier über 350.000 stationäre und ambulante Patienten auf höchstem medizinischen Niveau behandelt. Diese profitieren von der innovativen Forschungskraft der Wissenschaftler, indem hier neueste Erkenntnisse aus der Medizinforschung schnell und gesichert in die medizinische Praxis überführt werden. www.uniklinikum-leipzig.de