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Vorlesungsreihe „Vom Urknall ins Labor“
Ionenskalpell – Schwerionenbeschleuniger im Dienst der Tumortherapie
In der öffentlichen Vorlesungsreihe „Vom Urknall ins Labor“ hält am Donnerstag (12. Dezember) um 19 Uhr Prof. Thomas Haberer einen Vortrag zum Thema „Das Ionenskalpell – Schwerionenbeschleuniger im Dienst der Tumortherapie“.
Im Rahmen der Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ der Deutsche Bank AG gewähren international renommierte Forscher interessierten Laien in diesem Wintersemester einen Blick in die realen und virtuellen Laboratorien der Physik.
Im Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum, dessen wissenschaftlich-technischer Direktor Haberer seit 2005 ist, wurde für die Tumortherapie mit schweren Ionen ein weltweit einmaliges Bestrahlungssystem, die Schwerionengantry, realisiert. Sie erlaubt es, den Tumor aus beliebiger Richtung mit dem Teilchenstrahl millimetergenau rasterförmig abzutasten und gleichzeitig das angrenzende gesunde Gewebe maximal zu schonen. Im Rahmen von klinischen Studien wird nun am Klinikum der Universität Heidelberg der Stellenwert dieser neuartigen Krebstherapie bestimmt.
Der Referent studierte Physik und Medizin an der Technischen Universität Darmstadt und der Goethe-Universität. 1988 machte er sein Diplom in Physik und 1994 promovierte er im Fachbereich Medizin (Dr. sc. hum.) an der Universität Heidelberg. Ab 1989 war Haberer wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI), Darmstadt, seit 1997 physikalisch-technischer Leiter des Projekts zur Schwerionentherapie, die bei der GSI in Darmstadt entwickelt und später dort für eine begrenzte Anzahl von Patienten angeboten wurde. Haberer wurde 2008 zum Honorarprofessor an der Goethe-Universität ernannt.
Wie auch die noch folgenden Vorträge beginnt die Vorlesung mit anschließender Diskussionsrunde um 19 Uhr auf dem Campus Riedberg, im Hörsaal 100 des „Frankfurt Institute for Advanced Studies“ (FIAS), Ruth-Moufang-Straße 1. Organisatoren und Veranstalter dieser Reihe sind neben der Goethe-Universität das „Helmholtz International Center for Fair“ (Hic for Fair) und das FIAS. Die Vorlesungen im Rahmen der Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ richten sich an interessierte Bürger und Bürgerinnen sowie an Studierende und Angehörige aller wissenschaftlichen Institutionen im Rhein-Main-Gebiet.
Frankfurt ist als Austragungsort einer solchen Ringvorlesung besonders geeignet, da in der Rhein-Main-Region eine Reihe von führenden Forschungsinstitutionen dem Gebiet „Materie unter extremen Bedingungen“ beheimatet ist. Physiker der Goethe-Universität arbeiten eng zusammen mit dem Helmholtzzentrum GSI (Gesellschaft für Schwerionenforschung) in Darmstadt und mit der dort entstehenden Großforschungsanlage FAIR (Facility for Antiproton and Ion Research). Begleitet werden diese Aktivitäten vom Mitveranstalter der Vortragsreihe, dem Helmholtz International Center for FAIR (HIC for FAIR), das demnächst sein neues Forschungsgebäude auf dem Campus Riedberg beziehen wird, und von dem benachbarten, theoretisch arbeitenden interdisziplinären Forschungsinstitut FIAS (Frankfurt Institute for Advanced Studies).
Die weiteren Vorträge auf einen Blick:
16. Januar 2014
Wolfgang Bauer (Michigan State University, USA) Genesis – der Ursprung der Elemente
30. Januar 2014
Hans-Thomas Janka (Max-Planck-Institut für Astrophysik, Garching) Rätselhafte Supernovae – den Geheimnissen der größten kosmischen Explosionen auf der Spur
10. Februar 2014 (Montag)
Harald Lesch (Ludwig-Maximilians-Universität München) Schlagzeilen vom Rand der Wirklichkeit
Informationen: Prof. Dr. Marcus Bleicher, Helmholtz International Center for FAIR, Institut für Theoretische Physik, Campus Riedberg, Tel. (069) 798-47834, contact@hicforfair.de; Dr. Joachim Reinhardt, Frankfurt Institute for Advanced Studies, Institut für Theoretische Physik, Campus Riedberg, Tel. (069) 798-47866, reinhardt@fias.uni-frankfurt.de