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Hämatologie und Onkologie
Krebs-Patiententag am 22. Oktober in Jena
Besucher haben sowohl im großen Plenum als auch in individuellen Gesprächen die Möglichkeit, ihre Fragen an die Experten zu stellen. Das Gespräch suchen, gesicherte Informationen zusammentragen, sich mit der Erkrankung aktiv beschäftigen: Für Beate Hellwig aus Naumburg ist dies enorm wichtig. „Information ist für mich alles. Seit ich im Mai 2015 die Krebsdiagnose erhielt, informiere ich mich über meine Erkrankung. Gerade wenn man wieder einen emotionalen Tiefpunkt erlebt, wenn z.B. manche Werte bei einer Untersuchung wieder verdächtig sind, ist es für mich wichtig, mich aktiv mit meiner Erkrankung zu beschäftigen. Denn natürlich ist die Diagnose zunächst ein gewaltiger Schock, der das ganze Leben auf den Kopf stellt.“ Die Thüringerin betont: „Mir haben besonders die Gespräche mit den Ärzten weitergeholfen. Um mich darüber hinaus zu informieren, habe ich auch Artikel in Fachzeitschriften gelesen, besonders über neue Therapieansätze bei Krebs. Das hat mir dann immer Mut gemacht. Das Internet ist in solchen Situationen leider nicht immer die beste Wahl, um sich zu informieren.“
Zweimal wurde die 48-Jährige an der Uniklinik Jena operiert, momentan ist sie bei Prof. Dr. Andreas Hochhaus am UKJ im Rahmen einer Studie in Behandlung. Der Jenaer Onkologe war in diesem Jahr Kongresspräsident der Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie in Leipzig, die am 18. Oktober ihren Abschluss fand. Über 6.000 Mediziner diskutierten dort über neue Wege in der Krebstherapie.
„Bei unserem Patiententag am Samstag können wir diese neuen Ansätze direkt an die Patienten und Angehörige weitergeben. Bereits mit unserer Offenen Krebskonferenz 2015 konnten wir zeigen, wie wichtig es ist, direkte und persönliche Kommunikationsangebote zu bieten“, so Prof. Hochhaus. Speziell der Informationsbedarf zu neuen Krebsmedikamenten und zur Immuntherapie sei hoch, so der Thüringer Krebsexperte: „Die genaue Untersuchung der genetischen Mutation des Tumorgewebes und eine darauf abgestimmte medikamentöse Therapie werden sicher an Bedeutung gewinnen.“ Auch daher sei es wichtig, auf diesem Gebiet patientenorientierte Studien durchzuführen.
Termin-Informationen auf einen Blick:
Krebs-Patiententag in Jena
9.30 – 16 Uhr, 22. Oktober
Universitätsgebäude Carl-Zeiss-Straße 3 (Innenstadt, Nähe Goethe-Galerie)
Die Teilnahme ist kostenfrei / Anmeldung nicht erforderlich
Das Programm mit allen Vorträgen und Diskussionsrunden zu Download:
www.haematologie-onkologie-2016.com/patiententag
Ergänzende Informationen zum Titelbild:
Prof. Dr. Andreas Hochhaus, Direktor der Klinik für Innere Medizin II am UKJ (li.), wird beim Krebs-Patiententag über neue Therapien berichten. Von einem innovativen Ansatz profitiert die 48-jährige Beate Hellwig aus Naumburg, die bei Prof. Hochhaus im Rahmen einer Studie in Behandlung ist. Foto: UKJ / Schleenvoigt