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Lindau Nobel Laureate Meetings
Lindauer Nobelpreisträgertagung eröffnet
„Die rekordverdächtig hohe Zahl der teilnehmenden Nobelpreisträger zeigt, dass Ihnen die Inspiration und Motivation der nächsten Generation eine Herzensangelegenheit ist“, sagte Bettina Gräfin Bernadotte af Wisborg, Präsidentin des Kuratoriums für die Tagungen. In ihrer Eröffnungsrede betonte sie, dass der Dialog im Zentrum der Tagung steht und der offene, persönliche Austausch über Generationengrenzen hinweg Inspiration geben soll.
Im Namen der Bundesregierung begrüßte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka die Teilnehmer. Die Ministerin bezeichnete die „Lindau Nobel Laureate Meetings“ als einen Ort der Begegnung: „Lindau dient vor allem dem Austausch – und gerade der Austausch ist es, der der Wissenschaft neue, entscheidende Impulse gibt und damit die Forschung voranbringt.“ Sie freute sich zugleich, dass zum ersten Mal mehr Frauen als Männer unter den Nachwuchswissenschaftlern sind. Tausende Studierende, Doktoranden und Postdoktoranden weltweit hatten sich um die Teilnahme an der Tagung beworben.
Auch die Stellvertretende Ministerpräsidentin des Freistaats Bayern Ilse Aigner würdigte die Tagung: „Lindau ist der Platz, an dem die Weltbesten ihrer Zunft zusammenkommen. Die Lindauer Nobelpreisträgertagung zeigt immer wieder, dass Wissenschaft und Forschung kein Selbstzweck sind, sondern Dienst an der Gesellschaft.“
Der Schweizer Hansjörg Wyss wurde in den Ehrensenat der Stiftung Lindauer Nobelpreisträgertagungen aufgenommen. Der Stiftungsvorsitzende Wolfgang Schürer würdigte seine herausragenden Verdienste als Unternehmer wie als Philanthrop. Wyss reiht sich ein in den Kreis bedeutender Persönlichkeiten wie Angela Merkel, José Manuel Barroso und Bill Gates, die den Lindauer Nobelpreisträgertagungen besonders verbunden sind.
Der Auftakt der Nobelpreisträgertagung ist zugleich auch der Start für ARD-alpha, Deutschlands erstem öffentlich-rechtlichen Bildungsfernsehkanal, der durch eine Namensänderung aus BR-alpha, dem Bildungskanal des Bayerischen Rundfunks, hervorgegangen ist. Als Medienpartner der Tagung übertrug ARD-alpha die Eröffnungsveranstaltung live.
Zur Überraschung der Gäste wurde eine Videobotschaft von der Internationen Raumstation ISS gezeigt. Aus dem 400 Kilometer von der Erde entfernten Columbus-Modul wünschte der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst den jungen Tagungsteilnehmern viel Erfolg für ihren Werdegang. Ihr Forschergeist mache jeden einzelnen von ihnen zu einem „Kolumbus des 21. Jahrhunderts“. Gerst selbst hatte bereits im letzten Jahr auf Einladung der Veranstalter die 63. Nobelpreisträgertagung besucht.
Mit einer interaktiven Präsentation des schwedischen Professors für Internationale Gesundheit am Karolinska-Institut in Stockholm Hans Rosling endete die Eröffnungszeremonie. Rosling hat als renommierter Wissenschaftler dem gesellschaftlichen Diskurs weltweit entscheidende Impulse gegeben. Videos seiner mit interaktiven, dynamischen Computersimulationen untermalten Vorträge wurden im Internet bereits von mehreren Millionen Menschen gesehen. Die von ihm gegründete Stiftung „Gapminder“ setzt sich dafür ein, dass verifizierbare Daten und Statistiken zur Grundlage von politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen genommen werden.
Von Montag bis Donnerstag haben die teilnehmenden Nobelpreisträger und Nachwuchswissenschaftler ausgiebig Gelegenheit zum intensiven Austausch miteinander. Zahlreiche Vorträge, Diskussionen, Master Classes und Podiumsdiskussionen stehen auf dem Tagungsprogramm. Zum Abschluss der Tagung findet am Freitag, dem 4. Juli auf Einladung des Landes Baden-Württemberg eine Schiffsfahrt auf dem Bodensee zur Insel Mainau statt, wo die Tagung mit einer Podiumsdiskussion zum Thema „Wissenschaft zum Wohle der Menschheit“ und der Verabschiedung der Teilnehmer endet.