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Vortragsreihe "Was Frauen bewegt"
Nachsorge nach Brustkrebs – was ist zu beachten?

Jährlich erhalten rund 70.000 Frauen in Deutschland die Diagnose Brustkrebs – ungefähr doppelt so viele wie vor 45 Jahren. Gleichzeitig haben sich die Heilungschancen deutlich verbessert: Lagen sie 1980 noch bei 69 Prozent, können heute rund 85 Prozent der betroffenen Frauen geheilt werden. Dieser Erfolg hat mehrere Gründe: die Einführung des Früherkennungsprogramms, die stetige Weiterentwicklung der Therapieverfahren und die Einrichtung zertifizierter Brustzentren wie an der GRN-Klinik Weinheim – unter Leitung von Gynäkologie-Chefärztin Dr. med. Lelia Bauer –, in denen streng nach aktuellen Standards behandelt wird.
„Zu einer guten Behandlung gehört aber immer auch die Nachsorge. Heute umfasst diese nicht nur die Behandlung möglicher körperlicher Beschwerden, die Fortführung der Therapie und regelmäßige Nachuntersuchungen, sondern auch psychologische und psychosoziale Beratung“, erklärt Dr. med. Bettina Müller, Oberärztin der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe an der GRN-Klinik Weinheim. In einem Vortrag am Mittwoch, 15. Juli 2015, um 18.30 Uhr im Ärztehaus II (Raum Florenz), Röntgenstraße 3, erklärt sie, was die moderne Nachsorge nach Brustkrebs beinhaltet und auf was Patientinnen achten sollten. Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Die Veranstaltung ist Teil der Vortragsreihe „Was Frauen bewegt“ zu verschiedenen gynäkologischen Themen. Der Eintritt ist frei.
Dr. Müller wird die verschiedenen Phasen der Nachsorge vorstellen: In der ersten Phase nach der Operation geht es darum, Nach- und Nebenwirkungen der Operation, Bestrahlung und Chemotherapie zu erkennen und abzumildern. Gleichzeitig gilt es, die Patientin beim Wiedereinstieg in den Beruf und ihren gewohnten Alltag zu unterstützen. Außerdem beginnt in dieser Zeit eine mögliche Anschlussbehandlung mit antihormonellen Tabletten. In der nächsten Phase steht die Beratung beispielsweise zu alternativen Heilmethoden und zum Lebensstil nach der Behandlung, zu familiärer Belastung, Schwangerschaft oder Verhütung im Mittelpunkt. Später folgen regelmäßige Kontrolluntersuchungen, um erneutes Tumorwachstum und Metastasen früh zu erkennen. Dr. Müller wird darüber hinaus auch auf aktuelle Studien zur intensivierten Nachsorge und auf Leitlinien der Organkommission „Mamma“ eingehen.