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Psychoanalyse
Schmerzen in der Psychotherapie
Schmerz zeigt uns am deutlichsten, wie sehr Körper und Psyche miteinander verwoben sind: Einerseits sind vor allem chronische Schmerzen so belastend, dass sie psychische Folgen haben. Andererseits können Schmerzen Ausdruck psychischen Leids sein. „Schmerz“ ist das Thema der 75. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPT) e.V., die vom 19. bis 22. September 2024 in Lindau am Bodensee stattfindet.
Etwa 17 Prozent aller Menschen in Deutschland leiden unter langanhaltenden, chronischen Schmerzen, also mehr als 12 Millionen Menschen. Was bedeuten Schmerzen unter psychoanalytischen Gesichtspunkten? Inwieweit schreiben sich seelische Traumatisierungen und emotionale Konflikte in den Körper ein? Warum sind Schmerzen manchmal die einzige Möglichkeit für Patientinnen und Patienten, sich überhaupt noch lebendig zu fühlen? Und wie kann eine Psychotherapie körperliche Schmerzen behandeln? „Schmerz“ ist das Thema der 75. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPT) e.V. Zu der Jubiläumstagung, die vom 19. bis 22. September 2024 in Lindau am Bodensee stattfindet, werden über 600 Teilnehmende erwartet.
Prof. Ulrich T. Egle, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, wird eine neurobiologisch fundierte Psychotherapie vorstellen, welche darauf abzielt, Schmerz als „Fehlalarm“ zu vermeiden. Der Psychoanalytiker Dr. Sebastian Leikert wird seinen Ansatz der „somatischen Narration“ beschreiben: Patientinnen und Patienten werden angeregt, ihre Körperempfindungen zu verbalisieren, um durch das geduldige Erkunden ihres Körpers die körperlichen Versteinerungen aufzulösen. Weitere Aspekte, die bei der Tagung beleuchtet werden: die Bedeutung des Schmerzes im Zeitalter von Social Media und künstlicher Intelligenz; Bauchschmerzen als Vorstellungsort körperlich-seelischen Erlebens; der Schmerz, zu früh auf der Welt zu sein: Säuglingsbeobachtung im Rahmen von SKEPT (Säuglings-Kleinkind-Eltern-Psychotherapie). Auch um den Schmerz im Spiegel der Pandemie und um den „Welt-Schmerz“ wird es gehen: die schmerzlichen Verluste durch eine menschengemachte Klimakrise. Letztlich kann das Erleben von Verletzlichkeit auch Ausgangspunkt für gesellschaftliche Veränderungen sein.
Über die DGPT:
Die Deutsche Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPT) e.V. vertritt die Standes- und Berufsinteressen ihrer ca. 3.500 psychologischen und ärztlichen Mitglieder gegenüber der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen und gegenüber der Politik auf Bundesebene. Die DGPT versteht sich als wissenschaftliche Fachgesellschaft und Berufsverband zugleich. Sie stellt Grundanforderungen für die Weiterbildung an 60 staatlich anerkannten Aus- und Weiterbildungsinstituten auf. Die DGPT ist der Spitzenverband der psychoanalytischen Fachgesellschaften Deutsche Gesellschaft für Analytische Psychologie (DGAP), Deutsche Gesellschaft für Individualpsychologie e.V. (DGIP), Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft (DPG), Deutsche Psychoanalytische Vereinigung (DPV) sowie des Netzwerks Freier Institute (NFIP).
Weitere Informationen:
Informationen zur Jahrestagung
https://dgpt.de/dgpt-jahrestagung-2024
Termin:
19.09.2024 ab 20:00 - 21.09.2024 18:00
Veranstaltungsort:
Inselhalle Lindau
Zwanzigerstraße 10/Therese-von-Bayern-Platz
188131 Lindau
Mehr unter https://www.inselhalle-lindau.de/anreise-mobilitaet/