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Universität des Saarlandes
Tagung zu Nierentumoren in Saarbrücken
In Deutschland erkranken nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Urologie jedes Jahr rund 16.500 Menschen an einem Nierenzellkarzinom. Immer häufiger entdecken Ärzte auch kleine Tumore, die bei einigen Patienten bösartig sind, bei anderen jedoch gutartig. „Hier müssen wir in Zukunft zunehmend kritischer entscheiden, ob wirklich bei allen Betroffenen die sofortige operative Entfernung des Tumors notwendig ist“, so Professor Dr. Michael Stöckle, Direktor der Klinik für Urologie und Kinderurologie in Homburg. „Allerdings brauchen wir dazu neue Biomarker, die zwischen aggressiven und harmlosen Tumoren unterscheiden können.“ Wenn der Tumor nur auf die Niere beschränkt ist, kann er durch eine Operation entfernt und der Patient in der Regel geheilt werden. „In Homburg können wir mit Hilfe eines Operationsroboters die Tumore minimal-invasiv, häufig bei Erhalt der Niere, entfernen“, sagt Professor Dr. Stefan Siemer, Stellvertretender Klinikdirektor. Die Urologen des Uniklinikums gehören zu den wenigen Zentren in Deutschland, die über große Erfahrung mit dieser OP-Technik verfügen.
„Werden Metastasen in Lunge oder Leber, in den Knochen oder im Gehirn festgestellt, verschlechtern sich die Heilungschancen jedoch drastisch“, erklärt Professorin Dr. Kerstin Junker, Leiterin der Abteilung für Klinisch-experimentelle Forschung an der Klinik für Urologie und Kinderurologie. „In den vergangenen Jahren wurden neue vielversprechende Therapien entwickelt. Allerdings sprechen die Patienten sehr unterschiedlich darauf an.“ An diesem Punkt setzt die Forschung von Junker und ihren Kollegen am Homburger Uniklinikum an: Sie arbeiten unter anderem an effizienteren Therapiemöglichkeiten, die auf den einzelnen Patienten zugeschnitten sind. Die Wissenschaftler und Ärzte suchen nach Biomarkern, die Aufschluss über die Ursachen der Metastasierung oder den Verlauf der Krankheit geben. Mit bestimmten Molekülen, zum Beispiel den microRNAs, könnte man künftig schnell feststellen, wie hoch das Risiko für einen Patienten ist, dass ein Tumor Metastasen bildet oder ob er resistent gegen bestimmte Arzneimittel ist.
Beim Symposium im Saarbrücker Schloss haben Mediziner und Forscher die Möglichkeit, sich über aktuelle Behandlungskonzepte und Forschungsergebnisse auszutauschen. Kerstin Junker, die auch Vorsitzende des Deutschen Netzwerks Nierenzelltumoren ist, organisiert diese Tagung zum vierten Mal, in diesem Jahr zusammen mit ihren Homburger Kollegen Professor Dr. Michael Stöckle und Professor Dr. Stefan Siemer.
Tagungsort: Schloss Saarbrücken, Schlossplatz, 66119 Saarbrücken
Tagungsbeginn: 28. März 2014, 11 Uhr
Tagungsende: 29. März 2014, 13:30 Uhr