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65. DGU-Kongress in Dresden
Urologen starten mit klaren Botschaften
Anstoß für eine neue, sachliche Diskussion gab das heutige Öffentlichkeitsforum zum PSA-Screening. Prominente Fürsprecher und Gegner der umstrittenen PSA-gestützten Früherkennung von Prostatakrebs kamen zu Wort. Die DGU sprach sich zum jetzigen Zeitpunkt gegen ein Massenscreening und für einen differenzierten Einsatz des PSA-Testes auf der Grundlage des jeweils aktuellsten Wissens aus und setzt dabei auf die umfassende Aufklärung früherkennungsinteressierter Männer. Mit der prospektiv-randomisiereten Studie PROBASE stellte die Fachgesellschaft einen zukunftsweisenden Weg im Umgang mit dem PSA-Test vor: das risikoadaptierte PSA-Screening.
Neue Aufklärungsmaterialen zur zeitgemäßen Information von Männern über die PSA-gestützte Früherkennung von Prostatakrebs präsentierte DGU- und Kongresspräsident Prof. Dr. Michael Stöckle auf der DGU-Eröffnungs-Pressekonferenz.
Generalsekretär Prof. Dr. Oliver Hakenberg appellierte dort an die Öffentlichkeit, mehr Organe zu spenden. Der sogenannte Organspendeskandal sei kein Systemversagen, sondern betreffe nur die Lebertransplantations-Zentren und dürfe das Vertrauen in die Transplantationsmedizin nicht dauerhaft erschüttern.
DGU-Pressesprecherin Prof. Dr. Sabine Kliesch forderte, die Fruchtbarkeit männlicher Krebspatienten besser zu schützen: Vor allem Mediziner müssten rechtzeitig vor einer keimzellschädigenden Therapie über die Möglichkeiten der Kryokonservierung von Spermien aufklären.
Dass die deutschen Urologen mit der Etablierung einer Jungensprechstunde den männlichen Heranwachsenden einen medizinischen Ansprechpartner geben werden, ist nicht nur eine gute Nachricht für die Adoleszenten, sondern stellt auch Weichen für eine dauerhafte Verbesserung der Männergesundheit.
Gute Nachrichten gab es auf der DGU-Eröffnungs-Pressekonferenz ebenfalls für examinierte Pflegekräfte. Ab Oktober 2013 bietet ihnen die Fachgesellschaft gemeinsam mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Karlsruhe eine akademische Ausbildung an: den Bachelor-Studiengang zum Arztassistenten in der Urologie, der neue Karrierewege im Gesundheitswesen eröffnet.