- Kongresse [+]
GesundheitsGespräch
Vorsorge rettet Leben
Bei etwa 64.000 Bundesbürgern jährlich wird Darmkrebs diagnostiziert. Dies ist die dritthäufigste Krebsart in Deutschland (nach Brustkrebs und Prostatakrebs). Mit steigendem Lebensalter wächst das Erkrankungsrisiko. Mehr als die Hälfte der Betroffenen ist über 70 Jahre alt. Die Rate der krebsbedingten Todesfälle ist trotz steigender Patientenzahlen seit Jahren rückläufig. Experten erklären dies mit verbesserten Therapiemöglichkeiten und der Darmkrebsvorsorge.
Ab dem 55. Lebensjahr haben Versicherte die Möglichkeit, eine kostenlose Darmspiegelung in Anspruch zu nehmen. Diese führen niedergelassene Gastroenterologen wie Dr. Dieckmann durch. Dabei können nicht nur Tumoren in einem frühen Stadium entdeckt werden, was die Heilungschancen beträchtlich steigert. Es besteht auch die Möglichkeit, Krebsvorstufen zu entfernen.
90 Prozent aller Darmtumoren entstehen über lange Jahre aus einem zunächst gutartigen Polypen, so Dr. Dieckmann. Das bedeutet: 90 Prozent aller Darmkrebsfälle ließen sich durch Inanspruchnahme der Vorsorgeuntersuchung verhindern. Dennoch sind die Teilnehmerzahlen seit Jahren fallend. Dr. Dieckmann: „Viele denken, wenn sie keine Beschwerden haben, bräuchten sie nicht zu kommen.“ Ein Irrglaube. Denn: „Es gibt keine typischen frühen Symptome für Darmkrebs“, so der Facharzt.
Die Untersuchung wird ambulant durchgeführt. Am Tag zuvor wird mit einem gut verträglichen Abführmittel der Darm entleert. Die Spiegelung selbst kann unter einer leichten Narkose komplett verschlafen werden. Schon kurz danach darf der Patient wieder nach Hause gehen.
Hat die Untersuchung einen Befund ergeben, greift ein kooperatives Netzwerk zwischen den niedergelassenen Fachärzten und dem Darmkrebszentrum im Krankenhaus Buchholz, das seit fünf Jahren von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert ist. Ärzte verschiedener Disziplinen, zu denen Viszeralchirurgen, Gastroenterologen, Onkologen, Strahlentherapeuten und Pathologen gehören, arbeiten darin zusammen. In gemeinsamen Konferenzen entwickeln sie für jeden Patienten einen individualisierten Behandlungsplan, in dem Operation, Medikamente und Bestrahlung die wesentlichen Therapieoptionen sind.
Die große Erfahrung des Hauses und die enge Kommunikation sichern reibungslose Abläufe und erfolgreiche Therapien, erklärt Dr. Scheruhn. Psychosoziale Betreuung der Patienten und die Möglichkeiten der Teilnahme an wissenschaftlichen Studien sind weitere Bestandteile des umfangreichen Behandlungsangebotes im Darmkrebszentrum Buchholz.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung nicht notwendig. Im Anschluss an die Vorträge besteht die Möglichkeit, Fragen an die Ärzte zu stellen.