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Universitätsklinikum Würzburg
Würzburger Universitätsfrauenklinik informiert über Behandlungs-Möglichkeiten von Brustkrebs
Brustkrebs ist die mit Abstand häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland etwa jede achte ist im Lauf ihres Lebens von einem Mammakarzinom betroffen. „Der Informationsbedarf bei diesen Patientinnen und ihren Angehörigen ist so hoch, dass es nicht möglich ist, alle Fragen in normalen Arztgesprächen zu beantworten“, berichtet Prof. Achim Wöckel, der Direktor der Würzburger Universitätsfrauenklinik. „Deshalb schaffen wir mit dem Würzburger Brustkrebs-Forum ein neues Kommunikationsformat.“
Der Auftakt der geplanten neuen Reihe findet am Mittwoch, den 1. Oktober 2014, im Großen Hörsaal der Universitätsfrauenklinik, Haus C15, an der Josef-Schneider-Straße statt. Bei der kostenlosen Veranstaltung werden ab 17:00 Uhr acht Krebsexperten des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) in kurzen, laienverständlichen Impulsreferaten unterschiedliche Aspekte rund um Brustkrebs und dessen Behandlung aufgreifen.
Angelina Jolie und die Vererbung von Brustkrebs
„Beispielsweise hat die präventive Brustentfernung von Angelina Jolie die öffentliche Aufmerksamkeit stark auf den familiären Brustkrebs gelenkt“, schildert Prof. Wöckel. „Spätestens seit der Medienberichterstattung über die Entscheidung und Behandlung der US-amerikanischen Schauspielerin gibt es praktisch keine Brustkrebs-Mutter mehr, die meine Mitarbeiter oder mich nicht fragt, ob ihre Tochter nicht auch krebsgefährdet sei.“ Beim Forum wird laut dem Klinikdirektor deutlich werden, dass der erbliche Brustkrebs weit seltener auftritt, als der sporadische. Mit dem Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs verfüge das UKW ferner über eines von bundesweit etwa 20 Einrichtungen, in denen Frauen das Risiko eines familiären Brustkrebses zuverlässig abklären lassen könnten.
Individualisierte Tumortherapie im Kommen
Generell ist das 1. Würzburger Brustkrebs-Forum auch eine Gelegenheit, das diagnostische und therapeutische Leistungsangebot des UKW darzustellen. „Die Entwicklung geht hierbei weg von standardisierten Behandlungswegen hin zu einer individualisierten Tumortherapie“, unterstreicht Prof. Wöckel. Hierbei können die Mediziner aus den Modulen Operation, Strahlentherapie, Chemotherapie und Anti-Hormontherapie die für die einzelne Patientin jeweils passende Kombination auswählen.
Gerade die operativen Leistungen werden am Würzburger Brustzentrum derzeit stark ausgebaut. „Unter Einsatz neuester chirurgischer Methoden streben wir danach, die Tumoren nicht nur sicher zu entfernen, sondern auch die kosmetisch besten Ergebnisse zu erzielen“, sagt Prof. Wöckel. Für eine möglichst schonende Behandlung plant er derzeit unter anderem zusammen mit der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie den Aufbau einer interoperativen Strahlentherapie. „Eine brusterhaltende Operation braucht immer auch Bestrahlung. Statt die Strahlentherapie erst im Nachgang des chirurgischen Eingriffs durchzuführen, ist es auch möglich, schon während der Operation selbst die infrage kommenden Areale gezielt und hocheffizient zu bestrahlen“, erläutert der Klinikdirektor.
Komplementäre Behandlungsmethoden
Ein weiteres Thema des Forums sind komplementäre Behandlungsmethoden. „Menschen, die an Krebs erkrankt sind, möchten alles tun, um ihre Heilungschancen zu verbessern“, weiß Prof. Wöckel. Über die Medien und speziell auch das Internet suchen sie nach ergänzenden Behandlungsmöglichkeiten. „Die Informationen, die sie hier finden, sind oftmals interessengesteuert und führen zu falschen Hoffnungen oder unberechtigten Sorgen“, bedauert Prof. Wöckel. Nach seinen Angaben werden die Experten des Brustkrebs-Forums stattdessen laienverständlich darstellen, welche Ergänzungsmaßnahmen für wen wissenschaftlich erwiesen sinnvoll sind.
Diskussion, Einzelgespräche, Infostände
Auf die Kurzreferate des Forums folgt eine offene, allgemeine Diskussions- und Fragerunde. Das anschließende Get-together mit kleinem Imbiss bietet bei Bedarf auch Raum für Fragen, die nicht für das Plenum bestimmt sind.
Das Forum wird begleitet von einer Reihe von Infoständen zu Selbsthilfegruppen, Haarersatz, Brustprothesen und Physiotherapie.
Die Organisatoren der kostenfrei zu besuchenden Veranstaltung der Universitätsfrauenklinik bitten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer um eine Anmeldung unter Tel. 0931/201-25252 oder E-Mail: roth_m@ukw.de (Michaela Roth). Das detaillierte Programm des Forums kann abgerufen werden unter www.frauenklinik.ukw.de.
Infos kompakt
Am Mittwoch, den 1. Oktober 2014, lädt die Frauenklinik des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) Patientinnen, Angehörige und sonstig Interessierte zum 1. Würzburger Brustkrebs-Forum ein. Ab 17:00 Uhr werden acht Krebsexperten des UKW in kurzen, laienverständlichen Impulsreferaten diverse Aspekte rund um Brustkrebs, dessen Diagnose und Behandlung darstellen. Anschließend besteht die Gelegenheit zu öffentlicher Diskussion und Einzelgesprächen. Infostände zu Selbsthilfegruppen, Haarersatz, Brustprothesen und Physiotherapie runden das Angebot ab. Veranstaltungsort ist der Große Hörsaal der Universitätsfrauenklinik, Haus C15, Josef-Schneider-Straße 4. Die Teilnahme am Forum ist kostenlos, um eine Anmeldung unter Tel. 0931/201-25252 oder E-Mail: roth_m@ukw.de (Michaela Roth) wird gebeten. Das detaillierte Programm des Forums findet sich im Internet unter www.frauenklinik.ukw.de.
Fakten zum Brustkrebs
Das Mammakarzinom tritt wesentlich früher auf als die meisten anderen Krebsarten. Etwa jede vierte betroffene Frau ist bei Diagnosestellung jünger als 55 Jahre, jede zehnte ist unter 45 Jahre alt.
Deutschlandweit gibt es jährlich rund 70.000 Neuerkrankungen. Das Brustkrebszentrum der Würzburger Universitätsfrauenklinik behandelt pro Jahr etwa 300 neu an Mammakarzinomen erkrankte Frauen.
Nach Einführung des Mammographie-Screenings in Deutschland ab dem Jahr 2005 stiegen die Erkrankungsraten zunächst sprunghaft an. Viele Frauen zwischen 50 und 69 Jahren nahmen in den letzten Jahren zum ersten Mal an dieser Untersuchung teil, was die Rate der neu entdeckten Erkrankungen kurzfristig ansteigen ließ. Seit 2009 ist sie wieder leicht ruckläufig.
Trotz der gestiegenen Erkrankungszahlen sterben heute weniger Frauen an Brustkrebs als noch vor zehn Jahren. Durch Fortschritte in der Therapie haben sich die Überlebenschancen deutlich verbessert.
Quellen: Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister e. V., Zentrum für Krebsregisterdaten im Robert Koch-Institut, Universitätsfrauenklinik Würzburg