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Bernhard Hirt / Michael Knipper
Ars legendi-Fakultätenpreis Medizin 2014 geht nach Gießen und Tübingen

Bernhard Hirt lehrt an der Eberhard Karls Universität Tübingen im Fach Anatomie in den Studiengängen Humanmedizin, Zahnmedizin, Medizintechnik, Molekulare Medizin und Medizintechnische Informatik. Ihm gelingt dabei nicht nur auf beeindruckende und intelligente Weise die Verknüpfung klinischer und vorklinischer Inhalte in der gesamten Breite der Medizin. Besonders herausragend ist die von Bernhard Hirt konzipierte und durchgeführte „Sectio chirurgica“ – ein videogestütztes, interdisziplinäres und interprofessionelles Lehrformat im Rahmen des makroskopischen Präparierkurses. Chirurgen aller Disziplinen demonstrieren hier in einzelnen Lehrveranstaltungen charakteristische operative Eingriffe an anatomischen Präparaten. Dieses innovative Format hat sich inzwischen auch deutschlandweit und darüber hinaus in verschiedenen Curricula etabliert.
Michael Knipper von der Justus-Liebig-Universität Gießen hat die Jury aufgrund seiner innovativen und neuen Orientierung des Arztbildes überzeugt. Als Medizinhistoriker, der in den Fächern Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin lehrt, hat er vor allem das „Schwerpunktcurriculum Global Health“ mit einer starken internationalen Ausrichtung federführend konzipiert, das sich inzwischen als herausragendes Lehrprojekt im Studiengang Medizin etabliert hat. Michael Knipper ist darüber hinaus Mitbegründer der Zeitschrift „in weiß“, in der sowohl Lehrende als auch Studierende Texte publizieren, die zu einem erweiterten Verständnis von Medizin in einem interkulturellen Kontext beitragen. Bemerkenswert sind ferner die Lehrangebote im Wahlfach „Medizin und Migration“, in dessen Rahmen Michael Knipper gemeinsame Lehreinheiten für Studierende der Medizin und der Rechtswissenschaften zu Themen des Aufenthalts- und Asylrechts sowie zur medizinischen Betreuung von Flüchtlingen und Migranten in Deutschland durchführt.
„Beide Preisträger zeigen mit jeweils unterschiedlichem Bezug großes Gespür für die Relevanzen ihres Fachs und betreten neue Wege in der medizinischen Ausbildung. Die Qualität und die Strahlkraft ihrer Leistungen stehen außer Frage. Aus diesem Grund ist es uns eine große Freude, den diesjährigen Ars legendi-Preis Medizin zu teilen und zwei herausragende Dozenten zu ehren“, begründet Heyo K. Kroemer, Präsident des MFT, die Entscheidung.
„Die zentrale Idee des Ars legendi-Preises besteht darin, die Qualität der Lehre als wesentliches Exzellenzkriterium für Hochschulen zu etablieren. Die beiden Preisträger tragen mit ihren herausragenden und innovativen Leistungen in Lehre, Prüfung, Beratung und Betreuung an ihren Medizinischen Fakultäten wesentlich dazu bei“, so Andreas Schlüter, Generalsekretär des Stifterverbandes.
In Ergänzung zum „Ars legendi-Preis für exzellente Hochschullehre“, den der Stifterverband auf Vorschlag der Hochschulrektorenkonferenz jährlich fächerübergreifend für eine spezifische Lehrsituation verleiht (2014: Forschendes Lernen), richtet sich der von Stifterverband und MFT ausgeschriebene Preis ausschließlich an herausragende und innovative Leistungen an Medizinischen Fakultäten.
Die Preisträger erhalten ihre Auszeichnung anlässlich der festlichen Abendveranstaltung des 75. Ordentlichen Medizinischen Fakultätentages am 19. Juni 2014 in Frankfurt am Main.