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Ursula Goldmann-Posch
Brustkrebs-Selbsthilfegruppe mamazone trauert um Gründerin
1999 gründete die Medizinjournalistin und Buchautorin Ursula Goldmann-Posch (*1949) die Selbsthilfegruppe mamazone, nachdem sie drei Jahre zuvor selbst an Brustkrebs erkrankt war. Ihr Ziel war es, mit mamazone das Informationsdefizit der betroffenen Frauen zu bekämpfen und ihnen so die Möglichkeit zu geben, ihre Krankheit und die Therapie zu verstehen und mitzubestimmen. Mit mamazone wollte Ursula Goldmann-Posch eine Brücke schlagen zwischen den Patientinnen einerseits und der Medizin und Forschung andererseits. Erlebte und erlernte Kompetenz sollten sich zu einer gemeinsamen Kraft im Kampf gegen Brustkrebs zusammenschließen.
Kreativität und Engagement im Kampf gegen den Brustkrebs
Mit unzähligen kreativen Ideen und schier übermenschlichem Engagement machte Ursula Goldmann-Posch in den vergangenen 17 Jahren mamazone zu dem, was der Verein heute ist: mit rund 2000 Mitgliedern die größte Brustkrebs-Selbsthilfegruppe in Deutschland und eine feste Größe, die den betroffenen Frauen bundesweit Hilfestellung bei der Bewältigung ihrer Krankheit gibt und Forderungen an Politik und Wissenschaft formuliert, um ein längeres und besseres (Über-)Leben für Brustkrebspatientinnen zu erreichen. Viele Projekte nahmen auf Ursula Goldmann-Poschs Initiative Gestalt an, allen voran das Flaggschiff „Projekt Diplompatientin“, in dem schon ein Jahr nach der Gründung der Kerngedanke von mamazone konkret wurde: Der Wissenschaftskongress für Patientinnen informiert auch heute noch alljährlich über Neuigkeiten rund um die Krankheit, Forschung und Therapie.
Aber auch Aktionen wie zum Beispiel das mamazone-mobil, das Brustkrebswissen auch in die entlegensten Winkel Deutschlands bringt, das Projekt „La Mamma“, in dem Pflegepersonal speziell für die Pflege von Brustkrebspatientinnen geschult wird, die „Mutmachmärchen“-CDs, gelesen von bekannten Frauen, die Patientinnen neue Zuversicht geben, all das sollte und soll erkrankten Frauen bei ihrer Heilung helfen.
Zur fachlichen Unterstützung der Beratung der mamazone-Mitglieder gewann sie schon vor Jahren 30 ÄrztInnen und WissenschaftlerInnen der Brustkrebsmedizin als wissenschaftlichen Beirat, weil ihr Kompetenz und Professionalität Zeit ihres Lebens besonders wichtige Kriterien waren. Darüber hinaus gründete Ursula Goldmann-Posch zwei Stiftungen:
„PATH – Patients’ Tumorbank of Hope“ ist die weltweit einzige Tumorgewebebank von Frauen mit Brustkrebs für Frauen mit Brustkrebs.
Die „PONS-S – Patienten Orientierte Nachsorge Stiftung“ besteht aus 42 Wissenschaftlern, die sich für eine bessere Brustkrebs-Nachsorge einsetzen, damit die veraltete Datenlage zur Nachsorge von Frauen mit Brustkrebs auf der Grundlage moderner Erkenntnisse endlich aktualisiert werden kann.
„Überlebenswissenschaftlerin“ für das Wohl der betroffenen Frauen
All die Jahre hat sich Ursula Goldmann-Posch mit unermüdlichem Einsatz, enormem Fachwissen, kreativen Ideen und bewundernswertem Durchhaltevermögen dafür eingesetzt, den betroffenen Frauen wieder Mut und Selbstvertrauen zu geben. mamazone war ihr Lebenswerk, das sie ins Zentrum ihrer Existenz gestellt und für das sie nicht selten bis zur Erschöpfung gearbeitet hat. „Ich bin keine Forscherin“, sagte sie vor einiger Zeit „aber ich verstehe mich als ‚Überlebenswissenschaftlerin‘, deren Arbeit immer das Wohl der betroffenen Frauen zum Ziel hat.“ Ursula Goldmann-Poschs Ziel über ihren Tod hinaus weiter zu verfolgen, haben sich Vorstand und Mitglieder von mamazone nun zur Aufgabe gemacht.
Über mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V.
mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e. V. mit Sitz in Augsburg 1999 von der Medizinjournalistin und Buchautorin Ursula Goldmann-Posch, die 1996 selber an Brustkrebs erkrankt war, gegründet. Der gemeinnützige Verein, der heute rund 2.000 Mitglieder hat, schlägt die Brücke zwischen allen, die im weitesten Sinne mit Brustkrebs zu tun haben: Bei mamazone sind nicht nur Betroffene willkommen, sondern auch Familienangehörige, alle in die Versorgung eingebundenen Berufsgruppen und Institutionen wie zum Beispiel medizinisches Fachpersonal, Ärzte und Apotheker, Wissenschaftler, forschende Arzneimittelhersteller, Gesundheitspolitiker, Krankenkassen, Physiotherapeuten usw. So bündelt mamazone möglichst viel Wissen und Erfahrungen und setzt dieses konkret in Projekten ein, die das Empowerment und die Emanzipation der Patientin zum Ziel haben: Sie befähigen Frauen mit Brustkrebs dazu, auf Augenhöhe mit ihrem Arzt zu agieren, weil sie bestens über ihre Erkrankung und die Therapiemöglichkeiten informiert sind. Sie werden von bloßen „Behandelten“ zu Handelnden und können den Verlauf ihrer Krankheit und Therapieentscheidungen maßgeblich mitbestimmen.
Nähere Informationen unter www.mamazone.de; www.pons-stiftung.org; www.stiftungpath.org
Kontakt
mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V. Max-Hempel-Str. 3
86153 Augsburg
Tel.: 0821/5213-144
eMail: info@mamazone.de