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Prof. Dr. Wolfgang Wick
Deutscher Krebspreis für verbesserte Therapie von Hirntumoren
Arbeits- und Forschungsschwerpunkt von Prof. Dr. Wolfgang Wick ist die Behandlung von Hirntumoren, insbesondere des Glioblastoms. Wick ist einer der renommiertesten Neuroonkologen Europas und der erste deutsche Sprecher der Brain Tumor Group der European Organisation for Research and Treatment of Cancer (EORTC). Er hat wesentliche klinische Studien der Neuroonkogie in Deutschland und Europa initiiert und ist auch an der Implementierung innovativer Therapien maßgeblich beteiligt. Als Koordinator der deutschen NOA-04- und NOA-08-Studien gelang es ihm, neue Therapiestandards zu entwickeln, die bei der Behandlung von Patienten mit bösartigen Hirntumoren, sogenannten Gliomen, weltweit umgesetzt werden.
Im Deutschen Krebsforschungszentrum leitet Wolfgang Wick die Klinische Kooperationseinheit Neuroonkologie. Mit seiner Abteilung sucht er nach diagnostischen, prognostischen und prädiktiven Biomarker bei malignen Gliomen. In einem zweiten Schwerpunkt sollen molekulare Mechanismen verschiedener zielgerichteter Therapien bei Glioblastomen entschlüsselt werden. Außerdem verfolgt er die Entwicklung maßgeschneiderter Immuntherapien gegen bösartige Hirntumoren.
Wolfgang Wick studierte zunächst in Bonn, von 1993 bis 1994 am King’s College London und von 1996 bis 1997 an der Harvard Medical School in Boston. Nach der Promotion am Institut für Neuropathologie in Bonn folgte bis 2003 die Ausbildung zum Facharzt für Neurologie an der Neurologischen Universitätsklinik in Tübingen, wo er 2003 habilitiert wurde. Im Jahr 2006 wurde ihm der Pette-Preis der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) verliehen. Seit 2007 wirkt er als Professor und Ärztlicher Direktor der Abteilung für Neuroonkologie der Neurologischen Klinik und ist Direktoriumsmitglied des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg. Seit 2014 ist Wolfgang Wick Geschäftsführender Direktor der Neurologischen Klinik am Universitätsklinikum Heidelberg.
Der Deutsche Krebspreis, gestiftet von der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebsstiftung, zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen in der deutschen Krebsmedizin. In der Sparte „Klinische Forschung“ ging die Auszeichnung in diesem Jahr an Prof. Dr. Günter Klöppel (München), in der Sparte „Experimentelle Forschung“ Prof. Dr. Karl Lenhard Rudolph (Jena). Die Preise, die jeweils mit7.000 Euro dotiert sind, wurden anlässlich des 18. Internationalen AEK-Kongresses in Heidelberg verliehen.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes (KID) klären Betroffene, Angehörige und interessierte Bürger über die Volkskrankheit Krebs auf. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg hat das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik übertragen werden. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums ist ein wichtiger Beitrag, um die Chancen von Krebspatienten zu verbessern. Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.