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Dr. Matthias Eder / Prof. Dr. Mathias Heikenwälder
DKFZ vergibt Richtzenhain-Preis und Dr. Emil-Salzer-Preis
Der Richtzenhain-Preisträger 2012, Professor Dr. Mathias Heikenwälder, ist trotz seiner erst 36 Jahre bereits namhafter Experte für den Zusammenhang zwischen chronischen Entzündungen und Krebs. Vor wenigen Jahren erst konnte er zeigen, wie Hepatitis B und C-Viren Leberkrebs auslösen. Die Infektion mit diesen Erregern ruft in der Leber eine Entzündung hervor, die die Krebsentstehung antreiben. Auf der Grundlage dieser Arbeit werden bereits klinische Studien mit Wirkstoffen vorbereitet, die diese Entzündungskaskade unterbrechen sollen.
Kürzlich erst fand Mathias Heikenwälder als Leiter einer Nachwuchsgruppe am Helmholtz-Zentrum München in einer aufsehenerregenden Arbeit heraus, wie metastasierende Krebszellen ein Entzündungsmolekül nutzen, um aus den Blutbahnen auszuwandern und so in entfernten Geweben Tochtergeschwulste zu bilden. Auch in dieser Arbeit zeigt der Biologe die Möglichkeit auf, das neu entdeckte Entzündungsmolekül mit einem Wirkstoff zu blockieren und damit die Metastasierung zu verhindern. Mathias Heikenwälder erhielt für seine hochkarätige Forschung bereits zahlreiche Wissenschaftspreise sowie einen der hochkompetitiven „Starting Grants“ des Europäischen Forschungsrats.
Den Richtzenhain-Preis, der durch die Stiftung des Neurologen Walther Richtzenhain und seiner Frau Christine über das Krebsforschungszentrum verliehen wird, erhalten im Jahresrhythmus abwechselnd Doktoranden in Heidelberger Forschungsinstituten bzw., wie in diesem Jahr, Wissenschaftler aus der gesamten Bundesrepublik für Arbeiten auf dem Gebiet der translationalen Krebsforschung. Der diesjährige Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.
Dr. Matthias Eder, der den Dr. Emil Salzer-Preis 2012 erhält, forscht in der Abteilung Radiochemie und Radiopharmazie im Deutschen Krebsforschungszentrum, wo er bereits seine Promotionsarbeit durchgeführt hatte. Bereits als junger Postdoc entwickelte der Biotechnologe eine Substanz, die spezifisch an ein Molekül auf der Oberfläche von Prostatakrebszellen bindet und mithilfe der Positronenemissions-Tomographie (PET) sichtbar gemacht werden kann. Das neue Radiopharmakon wurde bereits in einzelnen Fällen in der Klinik eingesetzt und überzeugte die Ärzte: Selbst sehr kleine Lymphknoten-Metastasen können damit in der PET-Bildgebung dargestellt werden. Auch wenn der Krebs nach einer Therapie wiederkehrt, lässt sich dies zu einem sehr frühen Zeitpunkt erkennen. Klinische Studien sind bereits in Vorbereitung, um den Wirkstoff für die PET-Diagnostik des Prostatakrebses zuzulassen und damit weltweit den Patienten verfügbar zu machen.
Seit 1970 verleiht das Deutsche Krebsforschungszentrum den Dr. Emil-Salzer-Preis im Auftrag des baden-württembergischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Er geht zurück auf seinen gleichnamigen Stifter, den Reutlinger Arzt Emil Salzer. Seinen Nachlass überließ er dem Land Baden-Württemberg mit der Auflage, die Erträge zur Förderung der Krebsforschung einzusetzen. Derzeit ist der Preis mit 5.000 Euro dotiert.
Die Preisverleihung findet am Montag, dem 14. Januar 2013, ab 16:30 Uhr im Rahmen des Jahresempfangs der DKFZ-Alumni im Kommunikationszentrum des Deutschen Krebsforschungszentrums statt. Interessierte Gäste sind herzlich willkommen.