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Prof. Simone Fulda
DKTK Frankfurt: Deutscher Krebspreis für Simone Fulda
Simone Fulda untersucht die molekularen Mechanismen des programmierten Zelltods, der sogenannten Apoptose, von bösartigen Tumoren bei Kindern. Dabei entdeckte sie Störungen im normalen Zelltodprogramm von Krebszellen, die Angriffspunkte für die Entwicklung von neuen Krebsmedikamenten darstellen. Für diese Arbeiten erhielt Simone Fulda den von der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebsstiftung gestifteten Deutschen Krebspreis 2014. Der Preis, der zu den wichtigsten Ehrungen in der nationalen Krebsmedizin zählt, wurde ihr auf dem Deutschen Krebskongress 2014 in Berlin verliehen.
„Der Deutsche Krebspreis ist eine große Würdigung unserer Arbeit“, freute sich Simone Fulda. Die Wissenschaftlerin untersucht mit ihrer Arbeitsgruppe die Apoptose. Insbesondere interessiert sie sich dafür, warum dieses „Selbstmordprogramm“ in Krebszellen nicht mehr funktioniert. Ziel der Untersuchungen ist es, den Abtötungsprozess der Zellen durch eine medikamentöse Behandlung wieder in Gang zu setzen, um auf diese Weise den Krebs zu bekämpfen. Simone Fulda koordiniert im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) gemeinsam mit Professor Wolfgang Hiddemann (München) und Professor Roland Schüle (Freiburg) das Forschungsprogramm „Signalwege in der Krebsentstehung“.
Simone Fulda, Jahrgang 1968, studierte Medizin in Köln, Boston, San Francisco, Phoenix und Dublin, gefördert durch Stipendien der Studienstiftung des deutschen Volkes und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Im Jahr 1995 schloss sie ihr Studium und die Promotion ab, 2001 folgten die Facharztqualifikation sowie die Habilitation. Von 2002 bis 2007 war Simone Fulda Heisenberg-Stipendiatin der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), von 2007 bis 2010 DFG-Forschungsprofessorin an der Universität Ulm. Seit Mitte des Jahres 2010 ist die Forscherin Direktorin des Instituts für Experimentelle Tumorforschung in der Pädiatrie am UCT Frankfurt, das von der Frankfurter Stiftung für krebskranke Kinder finanziert wird. Im Jahr 2012 wurde Simone Fulda vom Bundespräsidenten in den Wissenschaftsrat berufen. Hier trägt sie dazu bei, die Bundesregierung sowie die Landesregierungen bei Fragen der inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Hochschulen, der Wissenschaft und der Forschung zu beraten. Für ihre Forschungsbeiträge erhielt Fulda bereits zahlreiche nationale und internationale Preise.
Neben Simone Fulda wurden ebenfalls ausgezeichnet Professor Martin Schrappe vom Universitätsklinikum Kiel im Bereich „Klinische Forschung“ und Professor Christoph Klein vom Universitätsklinikum Regensburg in der Sparte „Experimentelle Forschung“.
Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) verbindet sich das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg als Kernzentrum langfristig mit onkologisch besonders ausgewiesenen Universitätskliniken in Deutschland. Am Kernzentrum DKFZ und den sieben Partnerstandorten Berlin, Dresden, Essen/Düsseldorf, Frankfurt/Mainz, Freiburg, München und Tübingen arbeiten insgesamt zwanzig Einrichtungen zusammen. Vorrangiges Ziel der im DKTK kooperierenden Wissenschaftler und Ärzte ist es, die Ergebnisse der Grundlagenforschung möglichst rasch in neue Ansätze zur Prävention, Diagnostik und Behandlung von Krebserkrankungen zu übertragen. Dazu werden an allen Partnerstandorten gemeinsame Translationszentren aufgebaut. Patienten sollen für innovative Studien gemeinsam rekrutiert, Daten einheitlich erfasst und Labormethoden harmonisiert und innerhalb des Konsortiums verfügbar werden. Dafür bietet das DKTK den Partnern eine gemeinsame Infrastruktur für die Forschung. Aufgabe des DKTK ist es weiterhin, junge Mediziner und Naturwissenschaftler in der Krebsmedizin und der translationalen Krebsforschung auszubilden. Das Deutsche Konsortium für Translationale Krebsforschung ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der beteiligten Bundesländer, der Deutschen Krebshilfe und des Deutschen Krebsforschungszentrums. Es zählt zu den sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG).