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Universitätsmedizin Mainz
Erste Heisenberg-Professur der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der Universitätsmedizin Mainz
Die Forschung von Prof. Rajalingam zielt darauf ab, die molekularen Signalwege zu verstehen, die verschiedene Zellprozesse wie den programmierten Zelltod, Zellwanderung oder Zelldifferenzierung steuern. Konzentrierte sich Rajalingam bislang eher auf Tumorzellen, so will er künftig den Fokus auf Immunzellen richten. Die von ihm betriebene Grundlagenforschung hat einen hohen Nutzen für die Forschungsschwerpunkte Immuntherapie, Translationale Neurowissenschaften und Translationale Vaskuläre Biologie der Universitätsmedizin Mainz. Seine Forschungsergebnisse sollen dazu beitragen, den Weg für neue Therapien bei Autoimmunerkrankungen, neurologischen Erkrankungen oder Krebs zu ebnen.
„Wir beglückwünschen Prof. Krishnaraj Rajalingam zur Bewilligung einer angesehenen Heisenberg-Professur durch die DFG", erklärt der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch. „Translationale Medizin im Bereich von Immuntherapie, Neurowissenschaften wie auch vaskulärer Biologie zählt zu den exzellenten Forschungsfeldern unserer Universität, die international Anerkennung finden und somit entscheidend zur Profilbildung der JGU beitragen. Die Heisenberg-Professur von Krishnaraj Rajalingam mit ihrer Schwerpunktsetzung in der Zellbiologie wird deutlich zur strukturellen Weiterentwicklung dieses Spitzenforschungsbereichs in Mainz beitragen."
Um zu begreifen, wie verschiedene hochkomplexe Krankheiten entstehen, ist ein tiefgreifendes Verständnis der zellulären Prozesse eine zentrale Voraussetzung. Wie erfolgt die Weiterleitung biochemischer Informationen in und zwischen Zellen? Auf welche Weise verbreiten sich Krankheitserreger durch Zellmigration (Fortbewegen und Wandern von Zellen) im Körper? Wie kommt es zum programmierten Zelltod? Antworten auf diese und vergleichbare Fragen zu finden, ist das Ziel von Professor Rajalingam.
Rajalingam gilt als ausgewiesener Experte für die Erforschung molekularer Signalwege bei der Entstehung von Krankheiten. „Seine Forschungsthematik befindet sich an der Schnittstelle der drei großen Forschungsschwerpunkte der Universitätsmedizin Mainz Immunologie, Translationale Neurowissenschaften und Translationale Vaskuläre Biologie. Aus diesem Grund hat die Besetzung der Heisenberg-Professur für Zellbiologie mit Prof. Rajalingam eine weitreichende strategische Dimension, da sie zur Stärkung unserer Forschungsschwerpunkte beiträgt“, bemerkt der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann, und ergänzt: „Ich bin überzeugt, dass Prof. Rajalingam die von der Johannes Gutenberg-Universität und der Universitätsmedizin Mainz avisierte Profilbildung hin zu einer translationalen Spitzenforschung im immunologischen, neurowissenschaftlichen und vaskulären-biologischen Bereich entscheidend voranbringen wird.“
Darüber hinaus ist Prof. Rajalingam nach Meinung des Wissenschaftlichen Vorstands ein interessanter Kooperationspartner für die biopharmazeutische Forschungsinstitution TRON (Translationale Onkologie GmbH) und das auf dem JGU-Campus beheimatete Institut für Molekulare Biologie (IMB).
Die Heisenberg-Professur von Prof. Rajalingam ist in das Forschungszentrum für Immuntherapie (FZI) integriert. Dies ist aufgrund der besonderen Bedeutung seiner Forschungsarbeiten für das Verständnis der Deregulation des Immunsystems bei der Entstehung von chronischen Infektionen, Autoimmunerkrankungen und Krebserkrankungen erfolgt. Nach dem Auslaufen der DFG-Förderung erfolgt die dauerhafte Etablierung der Professur an der Universitätsmedizin Mainz.
Zur Person:
Krishnaraj Rajalingam erwarb im Jahr 2000 einen Master in Life Science an der Bharathidasan University in Indien. Anschließend promovierte er 2004 am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin und war dort noch zwei weitere Jahre erst als Postdoc und dann als Wissenschaftlicher Mitarbeiter beschäftigt. Von 2006 bis 2008 arbeitete er als Arbeitsgruppenleiter am Institut für Medizinische Strahlenkunde und Zellforschung an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg. An der Universität Frankfurt baute er ab 2008 als Stipendiat des renommierten Emmy-Noether-Progamms der DFG eine unabhängige Arbeitsgruppe auf. Im Jahre 2012 nahm ihn die Boehringer Ingelheim Stiftung für drei Jahre in ihr Perspektivenprogramm „PLUS3“ auf. Seit Juli 2014 ist er Inhaber einer Heisenberg-Professur für Zellbiologie am Forschungszentrum Immuntherapie (FZI) der JGU. Mit mehreren Publikationen in hochrangigen wissenschaftlichen Journalen zählt er mit 37 Jahren zu den Spitzenforschern seines Fachs.
Über die Heisenberg-Professur
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) verfolgt mit dem renommierten Heisenberg-Programm das Ziel, vielversprechenden Nachwuchswissenschaftlern und -wissenschaftlerinnen Perspektiven im deutschen Wissenschaftssystem zu bieten und optimale Forschungs- und Arbeitsbedingungen zu ermöglichen. Grundsätzlich ist es so, dass die DFG maximal fünf Jahre lang eine Professur anfinanziert, die anschließend in eine reguläre Professur an der Universität übergeht. Der Auswahl der Heisenberg-Professorinnen und –Professoren liegt ein kompetitives Verfahren zugrunde. Die Antragsteller sind zudem gefordert, gemeinsam mit ihrer Universität ein Konzept zur Strukturentwicklung der Universität einzureichen, das ebenfalls einer Begutachtung durch die DFG unterzogen wird. Pro Jahr zeichnet die DFG deutschlandweit durchschnittlich zehn Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen mit einer Heisenberg-Professur aus.
Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.500 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de
Ergänzende Informationen zum Titelbild:
(v.l.n.r.) WV Prof. Dr. U. Förstermann, Prof. Dr. Krishnaraj Rajalingam, Vorstandsvorsitzende und Med. Vorstand, Prof. Dr. Babette Simon, und Prof. Dr. Hansjörg Schild, Sprecher des FZI der JGU Mainz. © Foto: Peter Pulkowski