Forschungspreis „Regionale Gesundheitsversorgung“ an Dr. Lina Jansen
Dr. sc. hum. Lina Jansen vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg wird für ihre Studie über Zusammenhänge zwischen sozioökonomischen Bedingungen am Wohnort und Krebsüberleben in Deutschland mit dem Wissenschaftspreis „Regionale Gesundheitsforschung“ des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) ausgezeichnet. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wurde am 10. Dezember 2014 in Berlin übergeben.
Der Wissenschaftspreis „Regionale Gesundheitsforschung“ des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) geht in diesem Jahr an Dr. sc. hum. Lina Jansen. Die Wissenschaftlerin der Abteilung Klinische Epidemiologie und Alternsforschung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg ist Erstautorin einer Studie bei der Wissenschaftler des DKFZ erstmals belegen konnten, dass das Krebsüberleben in Deutschland von den sozioökonomischen Bedingungen des Wohnorts abhängt.
Der Wissenschaftspreis „Regionale Gesundheitsforschung“ ist mit 5.000 Euro dotiert. Er wird seit 2012 an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für herausragende Arbeiten aus allen Bereichen der Versorgungsforschung verliehen, die regionale Unterschiede in der Gesundheitsversorgung thematisieren. Mit der Auszeichnung möchte das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung diesen Forschungsbereich weiter stärken.
Eine Jury wählte die Studie von Dr. Jansen aus insgesamt neun Bewerbungen aus. Die Untersuchung „Socioeconomic deprivation and cancer survival in Germany: an ecological analysis in 200 districts in Germany“ wurde im Juni 2014 im International Journal of Cancer publiziert. „Es handelt sich um eine sehr aufwändige und interessante Studie mit überzeugender Methodik und Ergebnissen“, urteilt die Jury. Für ihre Untersuchung haben die Wissenschaftler Daten der Jahre 1997 bis 2006 aus zehn bevölkerungsbezogenen Krebsregistern der Bundesländer ausgewertet. Einbezogen in die Studie waren 200 Landkreise insbesondere Nord- und Ostdeutschlands. Dr. Jansen und ihre Kolleginnen und Kollegen verglichen die relative Überlebensrate von Krebspatienten, die in den sozioökonomisch am stärksten benachteiligten Landkreisen lebten mit der Überlebensrate von Krebspatienten in allen anderen Landkreisen. Krebspatienten aus dem sozioökonomisch schwächsten Fünftel der Landkreise starben nach ihrer Diagnose früher als Krebspatienten in den übrigen Regionen.
„Je mehr unerwünschte strukturelle Unterschiede zwischen den Regionen zunehmen, umso mehr wird sich zukünftige Versorgungsforschung auch mit der Aufdeckung der Ursachen unterschiedlicher Überlebensraten beschäftigen müssen“, sagte hierzu Dr. Dominik von Stillfried, Geschäftsführer des Zi.
Barbara Ritzert Pressestelle Versorgungsatlas – ProScience Communications, Versorgungsatlas