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Medizinische Hochschule Hannover
Hohe Auszeichnung für MHH-Studenten
MHH-Student Marco Haertlé engagiert sich seit einem Jahr in der bundesweiten Aktion „Aufklärung gegen Tabak“ und hat in Hannover ein Team aufgebaut, das Monat für Monat an einer von zehn weiterführenden Hannoverschen Schule über die Gefahren des Rauchens aufklärt. MHH-Präsident Professor Dr. Christopher Baum gratuliert zur Auszeichnung: „Gesundheitsaufklärung und Prävention sind Kernaufgaben der Medizin. Die MHH ist stolz auf das große Engagement von Marco Haertlé. Er erreicht die richtige Zielgruppe mit originellen und wirksamen Mitteln.“
Bei diesen Schülerseminaren ist es dem MHH-Studenten wichtig, die jungen Teenager auf Augenhöhe zu erreichen. „Die Schüler sollen wissen, was eine Zigarette ist und was sie mir ihrer Gesundheit macht. Nur so können sie eine eigenständige Entscheidung treffen, ob sie rauchen oder lieber nicht“, sagt Marco Haertlé. Er möchte nicht verbieten, sondern aufklären. „Wir standen selber vor nicht all zu langer Zeit vor der Entscheidung, nehmen wir die erste Zigarette an oder lehnen wir sie ab“, erinnert sich der 24-Jährige, der im 9. Semester an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) Medizin studiert und derzeit an seiner Doktorarbeit schreibt. Marco Haertlé informiert mit seinen Kommilitonen Stephan Greten und Peer Lauermann über die Giftstoffe im Tabak und lässt die Schülerinnen und Schüler zum Beispiel durch einen Strohhalm atmen, damit sie ein Gefühl dafür bekommen, wie es sich anfühlt, weniger Luft zu bekommen.
Der Hannoveraner macht die Gefahren spürbar und vermittelt zugleich Wissen: Er rechnet vor, dass ein Raucher, der pro Tag eine Schachtel Zigaretten für fünf Euro raucht, im Jahr 1680 Euro ausgibt und sich dafür nach 40 Jahren auch einen schicken Sportflitzer kaufen könnte. Er lässt die jungen Leute mitmachen und bringt sie mit Patienten zusammen, die durch das Rauchen an Krebs erkrankten und ohne Kehlkopf leben müssen. Übernommen hat Marco Haertlé die Idee „Aufklärung gegen Tabak“ von einem Gießener Studenten, der das amerikanische Projekt nach Deutschland brachte. Haertlé hat die Seminare etwas überarbeitet, nimmt lieber Rollenspiele als Quizfragen oder lässt die multimedial geschulten Schüler an einer „Smoking App“ fotografisch nachfühlen, wie man als Nichtraucher im Vergleich zum Raucher altert. Mittlerweile machen 500 Studierende in 24 deutschen Unistädten mit. Das Ziel ist klar: Die jungen Leute mit dem nötigen Wissen versorgen, das sie dann davon abhalten soll, zur Zigarette zu greifen.