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  • von Thomas Heckmann

Priv.-Doz. Dr. Dr. Michal-Ruth Schweiger

"Lichtenberg-Professur" für Krebsforscherin

Die drei Wissenschaftler und zwei Wissenschaftlerinnen aus den Bereichen Chemie, Genetik, Linguistik, Medizin und Philosophie waren in der aktuellen Ausschreibungsrunde erfolgreich (Bild PD Dr. Schweiger oben Mitte). © Foto: VolkswagenStiftung
Die drei Wissenschaftler und zwei Wissenschaftlerinnen aus den Bereichen Chemie, Genetik, Linguistik, Medizin und Philosophie waren in der aktuellen Ausschreibungsrunde erfolgreich (Bild PD Dr. Schweiger oben Mitte). © Foto: VolkswagenStiftung

An den Universitäten in Bayreuth, Bochum, Düsseldorf und Köln ermöglicht die VolkswagenStiftung mit über 5,7 Millionen Euro Fördergeld innovative Forschung durch fünf neue "Lichtenberg-Professuren". In der aktuellen Ausschreibungsrunde war auch eine Krebsforscherin erfolgreich.

Sie ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern: das Prostatakarzinom. Pro Jahr wird sie allein in Deutschland über 60.000 Mal diagnostiziert – Tendenz steigend. Problematisch dabei ist, dass bisherige Vorsorgeuntersuchungen unzulänglich sind und häufig falsche Diagnosen gestellt werden. Genau das macht diesen Tumor so heimtückisch – und die Forschung zu neuen Diagnose- und Behandlungsstrategien dringend erforderlich. Hier setzt die Arbeit von Priv.-Doz. Dr. Dr. Michal-Ruth Schweiger im Rahmen ihrer Lichtenberg-Professur an, die an der Universität Köln angesiedelt sein wird.

Dazu nutzt sie einen interdisziplinären Ansatz, der Medizin, Molekularbiologie und Bioinformatik miteinander verknüpft: Neueste Erkenntnisse der Biomedizin haben gezeigt, dass neben dem Genom, also der Reihenfolge der DNA-Bausteine, auch das Epigenom eine große Bedeutung in der Tumorbiologie hat. Das Epigenom beschreibt chemische Modifikationen der DNA, welche die Funktion der DNA verändern. In Tumorzellen wie denen beim Prostatakrebs befinden sich besonders viele dieser Veränderungen.

Dr. Schweiger wird die Ursachen und Konsequenzen der Modifikationen untersuchen und damit Einblick in frühe Stadien der Tumorentstehung gewinnen. "Epigenetische Veränderungen haben Einfluss auf die Entstehung von Tumoren. Wenn ich herausfinden kann, wodurch solche Veränderungen zu Stande kommen, lässt sich dieses Wissen für die Diagnose und Behandlung nutzen", sagt die promovierte Biochemikerin und Medizinerin. Für das Prostatakarzinom hofft sie, besonders die Diagnose früher Stadien zu verbessern.

Hintergrund der Förderinitiative Lichtenberg-Professuren:

Mit den Lichtenberg-Professuren fördert die VolkswagenStiftung seit 2003 herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in innovativen Lehr- und Forschungsfeldern. Für fünf bis – im Falle einer positiven Zwischenevaluation – maximal acht Jahre stellt die Stiftung Mittel zur Verfügung. Voraussetzung ist, dass die aufnehmende Hochschule die Übernahme erfolgreich evaluierter Professuren garantiert. Bislang konnte die Stiftung mit insgesamt rund 56 Millionen Euro 41 Professuren implementieren.

 

Jens Rehländer, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, VolkswagenStiftung
22.07.2013
19.09.2024, 20:41 | vth

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