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Melina Schellhorn
Medizindoktorandin entdeckt neue Antikrebs-Wirkung eines Schmerzmittels
Darüber berichten die Forscher in einer aktuellen Publikation des renommierten US-Journals Oncotarget. Celecoxib wird in Deutschland zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen bei degenerativen und entzündlichen Gelenkerkrankungen eingesetzt. In einer Reihe von präklinischen Arbeiten der letzten Jahre konnte gezeigt werden, dass Celecoxib im Laborversuch auch direkte Antikrebs-Effekte aufweist. Wie das Rostocker Forscherteam nun belegen konnte, führt Celecoxib zur erhöhten Bildung eines bestimmten Oberflächenproteins auf Lungentumorzellen. An dieses Protein binden sich im Zellkulturversuch verstärkt sogenannte Killerzellen - spezialisierte Zellen des Immunsystems, die zu einer Zerstörung von Tumorzellen führen. Diese Wirkung konnte nur in Gegenwart von Celecoxib, nicht aber anderer strukturähnlicher Schmerzmittel registriert werden.
Unterstützt wurden die Pharmakologen bei ihren Untersuchungen durch Dr. Markus Frank vom Elektronenmikroskopischen Zentrum der Universitätsmedizin Rostock, der die Interaktion zwischen Tumor- und Killerzellen mittels Elektronenmikroskopie dokumentierte. „Wir sind immer wieder überrascht, welche Zusatzeffekte etablierte Arzneimittel hervorrufen und werden die Wirkweise des Schmerzmittels weiterverfolgen“, so Prof. Hinz. „Zum Erreichen der Antikrebs-Wirkung waren allerdings vergleichsweise hohe Konzentrationen des Schmerzmittels im Laborversuch notwendig.“ Erkenntnisse zur klinischen Relevanz dieser Ergebnisse stünden noch aus.
Quelle:
Schellhorn M, Haustein M, Frank M, Linnebacher M, Hinz B. Celecoxib increases lung cancer cell lysis by lymphokine-activated killer cells via upregulation of ICAM-1. Oncotarget. 2015;6:39342-56.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Burkhard Hinz
Direktor des Instituts für Toxikologie und Pharmakologie
Universitätsmedizin Rostock
Tel.: 0381 / 494 5770
eMail: burkhard.hinz@med.uni-rostock.de