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Dr. Dr. Thomas Schmidt
Nachwuchskrebsforscher erhält bedeutenden Ernst Jung-Karriere-Förderpreis
Einer der bedeutendsten europäischen Nachwuchsforscherpreise in der Medizin geht an Dr. Dr. Thomas Schmidt, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistenzarzt für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie des Universitätsklinikums Heidelberg: Der 33-Jährige wird für seine wegweisenden Arbeiten zu Darmkrebs-Metastasen mit dem mit 210.000 Euro dotierten Ernst Jung-Karriere-Förderpreis 2014 ausgezeichnet. Schmidt untersucht auf molekularerer und zellulärer Ebene, wie die aggressiven Tochtergeschwulste über Gefäße versorgt werden und sucht nach Möglichkeiten, diese Versorgungswege zu unterbrechen.
Die Hamburger Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung hat zum Ziel, den Wissenschaftsstandort Deutschland zu stärken. Deshalb ermöglicht der Preis im Ausland tätigen hochqualifizierten deutschen Nachwuchsmedizinern, wieder zurückzukehren und ihre Forschungsprojekte hier fortzusetzen. Dr. Dr. Thomas Schmidt war bis 2012 an der belgischen Universität Leuven tätig und wechselte dann nach Heidelberg. Die Stiftung fördert seine Arbeiten in den nächsten drei Jahren.
Versorgung von Darmkrebs-Metastasen verstehen und ausschalten
Darmkrebs (kolorektales Karzinom) ist eine der häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland: Jedes Jahr trifft es rund 70.000 Menschen. Zwar kann der Haupttumor, von dem die Krebserkrankung ausgeht, heute oft erfolgreich entfernt werden. Aber die Tochtergeschwulste, die so genannten Metastasen in anderen Organen wie Leber oder Lunge, sind nur schwer zu behandeln.
Hier setzen die Forschungsarbeiten von Dr. Dr. Thomas Schmidt an: Sie befassen sich mit den Grundlagen für die Gefäßversorgung von Darmkrebs-Metastasen und suchen nach Möglichkeiten, diese Versorgungswege zu unterbrechen. Dann könnten die Metastasen ausgeschaltet und chirurgisch entfernt werden. „Das Verständnis dieser bislang wissenschaftlich noch nicht ergründeten Prozesse und Strukturen kann sowohl für die Diagnostik als auch für die Therapie des Darmkrebses neue Möglichkeiten erschließen“, betont die Stiftung.
Obwohl sein Forschungsansatz das Augenmerk auf die Zell- und Molekularebene richtet, verliert der zweifach promovierte, engagierte Mediziner nie das Ganze aus den Augen: „Heute ermöglicht uns die Wissenschaft den Blick auf molekulare Details einer Krankheit. Hieraus resultieren individualisierte Therapiemöglichkeiten bei zum Beispiel Krebspatienten. Trotz dieser Detailfülle dürfen wir uns nicht nur hierauf fokussieren, sondern es muss der gesamte Patient im Zentrum einer humanen Medizin stehen.“
Reeder und Kaufmann Ernst Jung (1896 – 1976)
Der Reeder und Kaufmann Ernst Jung (1896 – 1976) gehört zu den Unternehmern, die Hamburgs Nachkriegs-Wirtschaftsgeschichte entscheidend mit gestaltet haben. Weltoffen und offen für Innovationen, engagierte sich Ernst Jung stets für technische Neuerungen und soziale Projekte. Engagement für Gesundheit und die Gemeinschaft prägten auch sein philanthropisches Wirken. Schon 1967 investierte er einen bedeutenden Teil seines Vermögens, um die Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung ins Leben zu rufen. Seit 1975 widmet sie sich ausschließlich der Humanmedizin.
Am 8. Januar 2014 jährt sich der Todestag Ernst Jungs zum 38. Mal. Um des Stifters zu gedenken, werden alljährlich an diesem Tag die neuen Preisträger bekannt gegeben. Die feierliche Verleihung der Preise findet am 16. Mai 2014 in Hamburg statt.
Weitere Informationen im Internet:
Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie:
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Willkommen.100293.0.html
Klinische Forschergruppe „Das kolorektale Karzinom: Der Weg vom Primärtumor zur Metastase“:
http://www.kfo227.de
Ansprechpartner:
Dr. Dr. Thomas Schmidt
Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie
Universitätsklinikum Heidelberg
E-Mail: Thomas1.Schmidt@med.uni-heidelberg.de
Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit ca. 2.200 Betten werden jährlich rund 118.000 Patienten voll- bzw. teilstationär und rund 1.000.000 mal Patienten ambulant behandelt. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.500 angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg.