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Universitätsmedizin Magdeburg
Neue Juniorprofessorin erforscht seltene Lebererkrankungen
Angeborene Cholestasesyndrome sind seltene genetisch bedingte Lebererkrankungen, die die normale Bildung und Ausscheidung von Gallenflüssigkeit aus der Leber stören können. Diese Erkrankungen variieren stark in ihrem Schweregrad und können zu schweren Leberschäden, Leberkrebs und Organversagen führen, insbesondere bei frühkindlichem Beginn.
Prof. Dr. rer. nat. Carola Dröge hat zum 1. September 2024 die neue Juniorprofessur für Angeborene Cholestasesyndrome an der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg übernommen.
Angeborene Cholestasesyndrome sind seltene genetisch bedingte Lebererkrankungen, die die normale Bildung und Ausscheidung von Gallenflüssigkeit aus der Leber stören können. Diese Erkrankungen variieren stark in ihrem Schweregrad und können zu schweren Leberschäden, Leberkrebs und Organversagen führen, insbesondere bei frühkindlichem Beginn. Derzeit ist eine Lebertransplantation die einzige Heilungsoption für schwere Cholestaseverläufe.
„Ich freue mich sehr über die Möglichkeit, hier am Standort meine Forschung weiter voranzutreiben“, erklärt Professorin Dröge. An der Universitätsklinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie übernimmt die Biologin nun die wissenschaftliche Leitung für den Ausbau des Cholestaselabors für moderne Präzisionsmedizin. Klinikdirektorin Professorin Verena Keitel-Anselmino betont: „Die Arbeit von Professorin Dröge zeichnet sich durch eine enge Verknüpfung von Grundlagenforschung und klinischer Relevanz aus, was besonders für die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten von enormer Bedeutung ist.“
Zu den wissenschaftlichen Projekten von Professorin Dröge in Magdeburg zählt auch der Ausbau des HiChol-Registers zur umfassenden Erfassung genetischer und klinischer Daten von Patientinnen und Patienten mit genetisch bedingten cholestatischen Lebererkrankungen. Dieses Register ist ein zentraler Baustein in dem standortübergreifenden Forschungsverbund HiChol (Hereditäre Intrahepatische Cholestasen), der von der Universität Magdeburg geleitet wird. „Das Register ist von entscheidender Bedeutung, um den Einfluss genetischer Varianten auf den Krankheitsverlauf zu verstehen und die Wirksamkeit von Therapien zu bewerten“, erklärt Professorin Dröge. Die 40-Jährige ist seit 2019 als Projektleiterin in dem Verbund der Standorte Düsseldorf, Hannover und Magdeburg tätig. „Die Zusammenarbeit im HiChol-Netzwerk bietet die einmalige Chance, die genetischen Ursachen dieser seltenen Erkrankungen besser zu verstehen und neue Behandlungsansätze zu entwickeln, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern“, erklärt die Naturwissenschaftlerin.
Professorin Dröge bringt umfassende und langjährige Expertise im Bereich der Cholestase-Forschung mit. Schon während ihrer Promotion an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf hat sie sich intensiv mit genetischen Varianten bei Cholestasen beschäftigt und diese mittels modernster molekulargenetischer Methoden untersucht. Für ihre Forschung in Magdeburg plant Professorin Dröge auch die Analyse genetischer Polymorphismen (Genvarianten) bei Lebererkrankungen. Ein weiteres Ziel ist die Identifizierung von Biomarkern, die für die Symptomlast der Betroffenen von Bedeutung sind.
Zur Person:
Carola Dröge, geboren 1984 in Braunschweig und aufgewachsen in Lübeck, studierte Biologie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, wo sie auch promovierte. Nach ihrer Promotion setzte sie ihre Forschung als Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Postdoc an der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf fort und wechselte anschließend an die Universitätsklinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie nach Magdeburg. Sie ist unter anderem Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e.V. (DGVS).
Forschungsverbund HiChol
Der Forschungsverbund HiChol ist Teil der „translationsorientierten Verbundvorhaben im Bereich der Seltenen Erkrankungen“, gefördert durch das Bundeministerium für Bildung und Forschung im Rahmen von Research 4 Rare. In der vierten Förderphase zu Seltenen Erkrankungen werden insgesamt elf Verbünde über drei Jahre gefördert. Es werden deutschlandweite Expertisen zusammengeführt, die durch eine problemlösungsorientierte und interdisziplinäre Zusammenarbeit neue Erkenntnisse zu Seltenen Erkrankungen erarbeiten. Die Erforschung Seltener Erkrankungen verspricht auch modellhafte Erkenntnisse, die auf andere häufigere Erkrankungen übertragen werden können. Weitere Informationen unter https://www.research4rare.de/