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Prof. Dr. Dr. h.c. Ziegler
Pionier in der Behandlung und Erforschung der Osteoporose wird 80
Zu seinen Ehren veranstaltet die Klinik am Mittwoch, 9. Dezember, ein Festsymposium. Das Themenspektrum reicht vom Biorhythmus des Knochenstoffwechsels, über Störungen der Knochenbildung bis hin zu Rückenschmerzen und der zweckmäßigen Behandlung der Osteoporose. Die Fortbildungsveranstaltung für Ärzte und Apotheker beginnt um 18 Uhr im Hörsaal der Medizinischen Universitätsklinik, Im Neuenheimer Feld 410, 69120 Heidelberg. Die interessierte Bevölkerung ist ebenfalls herzlich eingeladen.
Professor Ziegler widmete sich mehr als 35 Jahre der Erforschung der Osteoporose. Dabei interessierte er sich nicht nur für die Abläufe im Knochen, die zu dessen kontinuierlichem Abbau führen, sondern auch für Häufigkeit und Auswirkungen des chronischen Leidens in Deutschland sowie Möglichkeiten, dem Knochenschwund durch eine gesunde Lebensführung entgegen zu wirken. In Deutschland leiden rund acht Millionen Menschen, überwiegend Frauen, an Osteoporose. Rund ein Viertel der über 50-Jährigen ist betroffen. Ihre Knochen können bereits bei alltäglichen Belastungen brechen; besonders Wirbelkörper, hüftnahe Oberschenkel- und die Unterarmknochen sind gefährdet.
Zweifelhafter Trend in der Osteoporose-Therapie: Nutzen von hohen Dosen Vitamin D nicht bewiesen
Die Therapie dieses Volksleidens ist nach wie vor eine Herausforderung für Ärzte: „Glücklicherweise gibt es heute ein ganzes Portfolio an Therapien, die alle gut funktionieren. Es kommt allerdings darauf an, die individuell passende Therapie auszuwählen, die für den Patienten am besten verträglich ist“, erklärt Professor Dr. Dr. Dr. h.c. Christian Kasperk, Leiter der Sektion Osteologie der Universitätsklinik für Endokrinologie, Stoffwechsel und klinische Chemie. Besonders hilfreich ist die Kombination von Medikamenten mit ausreichend Bewegung, z.B. in Form von Nordic Walking, und einer Kalzium- und Vitamin D-reichen und daher knochenfreundlichen Ernährung. „Hier lohnt es sich für Betroffene, die aufgenommene Menge an Kalzium und Vitamin D anhand von Ernährungstabellen täglich zu überschlagen. Sie wird meist überschätzt. Diese Mühe zahlt sich für die Knochengesundheit aus“, so der Experte.
Wer nicht auf die empfohlene Menge an Kalzium und Vitamin D kommt, kann dann gezielt zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen. Von einem Zuviel ist aber dringend abzuraten. „Häufig erhalten Patienten die Empfehlung, hohe Mengen Vitamin D zu sich zu nehmen, um den Knochenstoffwechsel anzukurbeln. Der Nutzen ist allerdings nicht bewiesen, die Studien dazu laufen noch“, so Kasperk. „Es ist auch noch nicht klar, ob ein stark erhöhter Vitamin D-Spiegel sogar eher schadet.“ Beim Symposium wird er über den aktuellen Stand der Osteoporose-Therapie berichten.
Nestor der deutschen internistischen Osteologie
Professor Ziegler, 1935 in Leipzig geboren, studierte in München, Düsseldorf, Wien und Frankfurt am Main. Seine medizinische Ausbildung führte ihn über Frankfurt nach Ulm, wo er 1972 die Facharztanerkennung für Innere Medizin und 1977 für Endokrinologie erhielt. 1979 nahm er den Ruf an das Universitätsklinikum Heidelberg an. Nach früheren Schwerpunkten in der Insulin- und Diabetesforschung beschäftigte sich Professor Ziegler nach 1964 in erster Linie mit dem Kalziumstoffwechsel und seinen Hormonen. Zahlreiche wissenschaftliche Ehrungen wurden ihm zuteil. Seit 1961 hat er über 700 Originalarbeiten, gedruckte Vorträge und Buchbeiträge publiziert. Er gilt als der Nestor der deutschen internistischen Osteologie.
Kontakt:
Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Christian Kasperk
Sektionsleitung Osteologie
Sandra Händel (Sekretariat)
Tel.: 06221 / 56 - 8605
eMail: sandra.haendel@med.uni-heidelberg.de
Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 12.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit ca. 1.900 Betten werden jährlich rund 66.000 Patienten voll- bzw. teilstationär und mehr als 1.000.000 mal Patienten ambulant behandelt. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.500 angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg. www.klinikum.uni-heidelberg.de
Weitere Informationen:
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/pressestelle/VK/2015/finaler_fly... Flyer zum Festsymposium
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Sektion-Osteologie.113037.0.html Sektion Osteologie, Universitätsklinikum Heidelberg
http://www.osteoporose.org/ Informationen zu Osteoporose, Kuratorium für Knochengesundheit e.V.