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Kinderkrebs-Zentrum Hamburg
Prof. Dr. Martin Horstmann erhält den Forschungspreis der Hamburger Krebsgesellschaft 2014

Grundsätzlich ist bei der ALL die Reifung bestimmter weißer Blutkörperchen – der B-Zellen oder B-Lymphozyten – gestört. Der Ablauf dieser Zellreifung wird durch spezielle Proteine reguliert. Das fehlerhaft abgelesene Gen produziert diese speziellen Proteine im Übermaß, welche dann wiederum die Reifung der B-Zellen blockieren. Die Folge: Unter Verlust der Selbstkontrolle vermehren sich die unreifen Vorläuferzellen ungebremst und überschwemmen schließlich das Blut. Diese neuartige Beobachtung könnte ein wichtiger Schlüssel für eine sogenannte Differenzierungstherapie sein. Eine gezielte Hemmung der im Übermaß produzierten Proteine bei Leukämien könnte die blockierte Zellreifung möglicherweise lösen und die Leukämiezellen zum Absterben zwingen.
Der Preis wird verliehen von Prof. Dr. Axel Zander, dem Ausschussvorsitzenden des Forschungspreises. Die Grußworte sprechen Herr Prof. Dr. Koch-Gromus, Dekan des Universitätsklinikums und Frau Senatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt, Zweite Bürgermeisterin und Präses der Behörde für Wissenschaft und Forschung.
Datum: Donnerstag, den 27. November, um 16.30 Uhr
Ort: Haus der Hamburger Krebsgesellschaft, Butenfeld 18, 22529 Hamburg
Zur Person
Prof. Dr. Martin Horstmann studierte zunächst Humanmedizin und promovierte an der medizinischen Fakultät in Münster. Anschließend war er als Arzt im pathologischen Institut der Universität Köln tätig. Seine klinische Ausbildung zum Facharzt für Kinderheilkunde absolvierte Martin Horstmann am Universitätsklinikum Hamburg mit den Schwerpunkten pädiatrische Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation. Darauf folgten einige Jahre Forschungsarbeit am Dana Farber Cancer Institute und Harvard Medical School in Boston, USA. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland war er langjährig als Arzt und Wissenschaftler am Universitätsklinikum Hamburg tätig. 2006 übernahm Martin Horstmann die Leitung des neu gegründeten Forschungsinstituts Kinderkrebs-Zentrum Hamburg. Im darauffolgenden Jahr folgte der Ruf auf die Professur ,Molekulare Hämatologie und Onkologie‘ der medizinischen Fakultät der Universität Hamburg.
Das Forschungsinstitut Kinderkrebs-Zentrum Hamburg
Das Forschungsinstitut Kinderkrebs-Zentrum Hamburg wurde im Jahr 2006 von der Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum mit Spendengeldern gegründet. Am Institut werden die molekularen Entstehungsmechanismen der Krebserkrankungen bei Kindern erforscht, um neue Ansätze für bessere und zielgenaue Therapien zu entwickeln. Spenden, Patenschaften und privates Engagement ermöglichten innerhalb kürzester Zeit den erfolgreichen Aufbau dieser Einrichtung. Das junge Institut wird von einem wissenschaftlichen Beirat begleitet und arbeitet eng mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) sowie dem Heinrich-Pette-Institut (HPI) zusammen. Rund ein Drittel der Projektkosten werden durch kompetitive Drittmittel gedeckt (Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Deutsche Krebshilfe, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Europäische Union (EU)). Internet: http://www.kinderkrebs-forschung.de
Die Hamburger Krebsgesellschaft
Die Hamburger Krebsgesellschaft e.V. ist seit 1951 auf dem Gebiet der Krebsbekämpfung und Krebsforschung in Hamburg aktiv. Sie engagiert sich außer in der Forschung auch in den Bereichen der Prävention und der Beratung von Krebskranken. Der Forschungspreis wird seit 1955 von der Hamburger Krebsgesellschaft jährlich verliehen, um die Forschung über Krebskrankheiten anzuregen, zu fördern und zu würdigen.
Für Rückfragen und weitere Informationen
Prof. Dr. Martin A. Horstmann
eMail: horstmann@uke.de
Susanne Barkmann
Geschäftsführerin
Forschungsinstitut Kinderkrebs-Zentrum Hamburg
Tel.: 040 / 42605 1212
eMail: barkmann@kinderkrebs-forschung.de
Dagmar Kürschner
Geschäftsführerin der Hamburger Krebsgesellschaft e.V.
Tel.: 040 / 460 42 22
eMail: info@krebshamburg.de
Ergänzung vom 20.11.2014
Prof. Dr. med. Martin Horstmann teilt sich den mit 10.000 € dotierten Forschungspreis mit dem Arzt und Zahnarzt PD Dr. med. Dr. med. dent. Alexander Gröbe.