Bewegung heilt – diese Erkenntnis ist nicht neu, aber noch längst nicht überall angekommen. Prof. Dr. Sabine Koch setzt sich dafür ein, die Tanz- und Bewegungstherapie in Deutschland und darüber hinaus stärker zu etablieren. Jetzt erhielt sie große internationale Anerkennung dafür: Die American Dance Therapy Association (ADTA) würdigt ihr Engagement mit dem Research Award, den sie nun in Chicago entgegen nahm.
Die positiven Effekte von Tanz- und Bewegungstherapie sind offensichtlich: Menschen erhalten hier neuen Lebensmut, Patienten mit chronischen Schmerzen vergessen diese beim Tanzen, traumatisierte Patienten bauen wieder Vertrauen zum Körper auf, Autisten verbessern ihre soziale und nonverbale Kompetenz. Und dennoch hat diese junge Therapieform einen schweren Stand und muss sich immer wieder aufs Neue behaupten. Prof. Koch und ihr Team bieten an der SRH Hochschule Heidelberg den einzigen in Deutschland akkreditierten Masterstudiengang Tanz- und Bewegungstherapie an und tragen mit evidenzbasierter Forschung und Grundlagenforschung zur Akademisierung und Verbreitung dieser Behandlungsform bei.
Mit der Auszeichnung ihres Beitrags „Rhythm is it: effects of dynamic body feedback on affect and attitudes”, erschienen in der Juni-Ausgabe von Frontiers in Psychology, ehrt der ADTA Prof. Kochs Grundlagenforschung. Der Beitrag beschäftigt sich mit zentralen Wirkmechanismen von Tanztherapie, insbesondere den Auswirkungen von Bewegungen und Körperhaltungen auf das Fühlen und Denken, dem so genannten Körperfeedback. Prof. Koch zeigt auf, dass Körperrhythmen als Teile des nonverbalen Ausdrucks und der nonverbalen Kommunikation eine wichtige Rolle für die Einstellungsbildung und die Emotionsregulation spielen.
„Es ist erfreulich, dass Amerika in unserem Feld verstärkt auf Forschungsentwicklungen in Europa schaut und mit dieser Auszeichnung dies auch nach außen sichtbar macht“, erklärte Prof. Sabine Koch nach Erhalt des Preises.
Die nächsten Projekte der Tanz- und Bewegungstherapie an der SRH Hochschule Heidelberg werden sich u.a. der Arbeit mit Flüchtlingskindern und mit Demenzerkrankten sowie deren Angehörigen widmen.
Janna von Greiffenstern Kommunikation und Service, SRH Hochschule Heidelberg
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